Toyota Auris: Ein echter Gebrauchtwagen-Geheimtipp

Toyota Auris
Ein echter Gebrauchtwagen-Geheimtipp

Zuletzt aktualisiert am 24.03.2025
Gebrauchtwagencheck Toyota Auris
Foto: Sven Krieger

Unscheinbar, solide und von vielen unterschätzt. Der Toyota Auris ist das Auto, das kaum jemand auf dem Wunschzettel hat, aber viele am Ende doch kaufen. Als Gebrauchtwagen entfaltet er seine eigentlichen Stärken: Haltbarkeit, günstiger Unterhalt und ein Antrieb, der fast nie kaputtgeht. Wer keinen Wert auf Show, aber viel auf Verlässlichkeit legt, ist hier genau richtig.

Der Auris vertraut auf eine bewährte Kombination: 1,8-Liter-Saugbenziner plus zwei Elektromotoren. Kein Turbolader, keine Kupplung, kein Getriebe im klassischen Sinne. Diese Klarheit sorgt für geringen Verschleiß und maximale Zuverlässigkeit – besonders im Stadtverkehr. Während andere Autos Werkstatttermine buchen, fährt der Auris einfach weiter. Selbst beim Hybrid sind Verschleißteile selten ein Thema. Zündkerzen halten extrem lange, das Kühlmittel muss nur alle 250.000 Kilometer gewechselt werden. Die wenigen notwendigen Eingriffe sind gut kalkulierbar. Ein großer Vorteil für Gebrauchtwagenkäufer.

Kompromisslose Alltagstauglichkeit

Zwar fehlen edle Materialien, dafür zeigt sich der Innenraum erstaunlich widerstandsfähig. Taxifahrer berichten, dass ihre Fahrzeuge mit über 300.000 Kilometern kaum Gebrauchsspuren zeigen. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, die Klimaanlage kühlt stark, die Sitze sind langstreckentauglich.Der Kombi (Touring Sports) punktet mit 530 bis 1.658 Liter Ladevolumen. Der Ladeboden ist eben, Klappen und Fächer durchdacht. Zum Vergleich: Ein Skoda Octavia bietet ähnlich viel Platz – kostet aber meist deutlich mehr.

Die größte Schwäche des Auris ist schnell erkannt. Kantenrost am Unterboden oder an Schrauben. Wer hier konserviert, fährt langfristig sorgenfreier. Auch die Bremsen neigen zur Korrosion. Speziell beim Hybrid, da sie selten genutzt werden. Ab und zu kräftig bremsen, um die Scheiben sauber zu halten. Ein häufiger Pannenverursacher ist die kleine Batterie, die das Hybridsystem startet. Sie hält oft nur vier Jahre. Vor dem Kauf prüfen oder bei Verdacht direkt ersetzen. Das kostet unter 150 Euro.

Marktlage und Preis-Leistungs-Verhältnis

Rund 600 Fahrzeuge der zweiten Auris-Generation (2012–2019) stehen in Deutschland zum Verkauf. Der Großteil sind Hybride, meist gepflegt und mit nachvollziehbarer Historie. Ab 8.500 Euro gibt es Modelle mit vernünftiger Laufleistung, gepflegte Kombis mit unter 100.000 km kosten zwischen 13.000 und 17.000 Euro – oft günstiger als vergleichbare Golf oder Focus.