Encor Design Lotus Esprit S1: Carbon-Keil mit scharfen Kanten

Encor Design Lotus Esprit S1
Carbon-Keil mit scharfen Kanten

ArtikeldatumVeröffentlicht am 09.12.2025
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Im Jahr 1975 gehörte der Lotus Esprit zu den Hinguckern auf dem Pariser Autosalon. 50 Jahre später verhilft Encore Design aus Großbritannien dem kantigen Briten zu einem zweiten Frühling. Nach klassischer Restomod-Tradition wird dabei die Optik nur dezent, die Technik aber deutlich modernisiert. Umgebaut werden sollen nur 50 Exemplare. Als Basis für den Encor Series 1 dient allerdings nicht die Vierzylinder-Variante des Esprit, sondern der erst später eingeführte Esprit V8.

Carbon statt Fiberglas

Formal hält Encore am kantigen Design fest. Die ursprünglich aus Fiberglas gefertigte Karosserie wird aber durch ein komplett auf Kohlefaserlaminat geformtes Pendant mit modernisierten Linien ersetzt. Das senkt das Gewicht und sorgt zugleich für mehr Verwindungssteifigkeit. Die kantigen Linien des Ur-Modells und sogar die Klappscheinwerfer bleiben erhalten. Die Beleuchtung an sich wird durch moderne LED-Technik ersetzt. Die neue Kohlefaser-Haut spannt sich dabei über den originalen Rückgratrahmen des Esprit. Das ist wichtig, um die Fahrgestellnummer zu erhalten. Um breitere Reifen und größere Bremsen unterzubringen, legt die Spur an beiden Achsen geringfügig zu.

Original-Technik aufgebrezelt

Motor und Getriebe entstammen dem Spenderfahrzeug, werden aber komplett überholt und optimiert. Im Esprit V8 kam der 3,5-Liter-Biturbo auf 354 PS und 400 Nm. Frisch frisiert stehen 400 PS und 475 Drehmoment zu Buche. Bei einem angestrebten Leergewicht von unter 1.200 kg soll die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in vier Sekunden erfolgen, die Höchstgeschwindigkeit soll bei knapp 280 km/h liegen. Das in Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Quaife überarbeitete Fünfgang-Schaltgetriebe bekam eine verstärkte Eingangswelle, angepasste Übersetzungen, ein Sperrdifferenzial und eine speziell entwickelte Zweischeibenkupplung verpasst. Für bessere Bremswerte sorgt eine verstärkte AP-Racing-Bremsanlage. Das Fahrwerk zeigt auf die Spezifikation des Esprit Sport 350 aufgerüstet.

Modernisierter Innenraum

Im Cockpit, das nach altem Stil, aber nach neuen ergonomischen Erkenntnissen neu aufgebaut wurde, zeigt ein Digitaldisplay im gefrästen Aluminiumhalter mit Anzeigen im analogen Stil vor dem Lenkrad alle relevanten Infos an. Weitere Bedien- und Anzeigefunktionen bündelt ein großer Screen in der Mittelkonsole. Neu an Bord ist zudem ein modernes Infotainmentsystem. Eine moderne Klimaanlage steigert den Komfort. Leder, Alcantara und Carbon sorgen im Zusammenspiel mit Karo-Sitzbezügen für ein sportlich-edles Ambiente, das in der Verarbeitung das Original bei weitem übertreffen soll.

Marktstart und Preis

Vorbestellungen für den Encore Series 1 werden ab sofort angenommen. Als Preis nennen die Briten 430.000 Pfund (umgerechnet rund 495.000 Euro) zuzüglich Steuern und einem Esprit V8-Basismodell, das der Kunde ebenfalls besorgen muss. Individuelle Anpassungen sind möglich, kosten aber Aufpreis. Die Auslieferung der ersten Modelle beginnt im zweiten Quartal 2026. Ende 2027 sollen dann alle 50 Exemplare in Kundenhand sein.

Fazit