Nach Lancia, Ford und Nissan brachte auch Mazda 1991 einen Kompakten mit Rallye-Genen auf den Markt: Der 323 GT-R sollte als Homolgationsmodell für die Rallye-Weltmeisterschaft laut Reglement 2500-mal gebaut werden. Aus dem biederen Kompakten wurde mit Turbomotor und Allradantrieb ein Brandstifter.
Große, runde Zusatzscheinwerfer in der mit Lufteinlässen durchsetzten Frontschürze machen sofort klar: Hier kommt ein echter Hot Hatch. Außer der Frontschürze sorgen diverse Schriftzüge, Aluräder und ein kleiner Dachheckspoiler für kleinere Unterschiede zu schwächeren Modellen der Baureihe. Innen ist der schnelle Mazda hingegen eher bieder eingerichtet: Einzig Sportsitzer mit kräftigen Wangen unterscheiden GT-R von zivileren Versionen des japanischen Kompakten.
Mazda 323 GT-R im Test
Dem Vierzylindermotor macht ein Turbolader ordentlich Druck: 185 PS aus 1,8 Liter Hubraum sind 1991 eine Ansage. Mit Allradantrieb und nur 1.258 Kilogramm Leergewicht geht es ohne Traktionsverluste zügig voran. In nur 7,1 Sekunden beschleunigt der 323 GT-R von null auf 100 km/h, erreicht 222 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das beeindruckt auch die Tester von auto motor und sport. Lob gibt es für die harmonische Leistungsentfaltung des starken Motors, der mit 0,6 bar Ladedruck relativ milde aufgeladen ist.
Weniger beeindruckend: das tückische Fahrverhalten im Grenzbereich, das hart abgestimmte Fahrwerk und der Testverbrauch von 15,9 Liter Superbenzin. Im Vergleichstest mit Ford Escort Cosworth und Lancia Delta Integrale landet der 323 in auto motor und sport 7/1993 wegen seiner guten Fahrleistungen und des relativ günstigen Preises auf Platz zwei – hinter dem Escort und vor dem Delta. Der Escort kostete damals 61.360 Mark, der Mazda 43.880 Mark und der Lancia 59.013 Mark.
Die Basisversion des 323 GT-R war sogar noch günstiger: 39.770 Mark kostete der Kompakte ohne ABS, elektrische Fensterheber und Glasschiebedach – diese Ausstattung war beim 3790 Euro teureren Komfortmodell bereits enthalten.





