Ende nach drei Jahrzehnten: Österreich schafft die Maut-Vignette ab

Ende nach drei Jahrzehnten
Österreich schafft die Maut-Vignette ab

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.10.2025
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Foto: AdobeStock

Wer auf dem Weg in den Süden noch schnell an der Raststätte hielt, um die Vignette zu kaufen, wird das bald nicht mehr müssen. Ab dem 1. Februar 2027 ersetzt Österreich die bisherige Klebevignette vollständig durch ein digitales System. Das Jahr 2026 ist das letzte, in dem sie ausgegeben wird – und die letzte Ausgabe in leuchtendem Feuerrot markiert den Abschied einer alten Reisetradition.

Schon heute setzen die meisten Autofahrer auf das elektronische System. Laut der österreichischen Autobahngesellschaft Asfinag liegt der Anteil digitaler Jahresvignetten bereits bei über 75 Prozent.

Neues System

Für die Nutzer ändert sich in der Handhabung wenig. Auch künftig bleibt das Preismodell mit Tages-, Zehn-Tages-, Zwei-Monats- und Jahresvignetten erhalten. Beim Kauf wird das Kennzeichen registriert, die Kontrolle erfolgt digital per Kamera oder Kennzeichenabfrage. Eine gültige Registrierung ersetzt damit den sichtbaren Aufkleber an der Scheibe.

Beim Online-Kauf gelten unterschiedliche Aktivierungszeiten. Während Ein- und Zehn-Tages-Vignetten sofort gültig sind, tritt bei Zwei-Monats- und Jahresvignetten eine 18-tägige Frist in Kraft, da Kunden online ein Widerrufsrecht haben. Wer den Kauf vor Ort in einer Verkaufsstelle tätigt, kann die digitale Maut hingegen sofort nutzen.

Verkaufsstellen bleiben erhalten

Trotz des Systemwechsels müssen Reisende nicht zwingend auf Online-Dienste zurückgreifen. Die Asfinag will ihr Netz an Verkaufsstellen sogar erweitern. Dort wird das Kennzeichen erfasst und die Bezahlung abgewickelt, während die Registrierung automatisch im Hintergrund erfolgt. Neben den stationären Vertriebsstellen bietet die Asfinag-App für Smartphones Zugriff auf die gängigen Mautprodukte, aktuelle Verkehrsinformationen und Live-Bilder der Webcams entlang der Autobahnen.

Mautpreise und Kontrolle

Die Preise steigen 2026 um rund 2,9 Prozent, angepasst an die Inflation. Die Jahresvignette für Pkw kostet 2026 106,80 Euro, für Motorräder 42,70 Euro. Unverändert bleiben die mautfreien Autobahnabschnitte im Grenzbereich bei Salzburg, Kufstein und Hörbranz.

Die Kontrolle erfolgt in der Regel automatisiert. Kamerasysteme erfassen die Kennzeichen und gleichen sie mit der Asfinag-Datenbank ab. Fehlt eine gültige Registrierung, droht eine Ersatzmaut von 120 Euro.

Fazit