Zahnriemen oder Steuerkette: Welche Wartungskosten sind teurer?

Zahnriemen oder Steuerkette?
Welche Wartungskosten sind teurer?

Zuletzt aktualisiert am 30.04.2025
Zahmriemen vs Steuerkette
Foto: Canva/ams

Die Wahl zwischen Steuerkette und Zahnriemen ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Fahrzeugwartung, denn beide Komponenten erfüllen eine entscheidende Rolle im Motor. Die Wahl des Systems kann jedoch nicht nur aufgrund der Haltbarkeit getroffen werden – auch die langfristigen Wartungskosten und möglichen Reparaturen spielen eine Rolle.

Zahnriemen und Steuerketten haben eines gemeinsam: Sie sind unverzichtbare Bauteile für die Synchronisation von Kurbelwelle und Nockenwelle, die dafür sorgen, dass der Motor optimal läuft. Dennoch unterscheiden sich die beiden Systeme in ihren Wartungsanforderungen.

Wartungskosten des Zahnriemens

Zahnriemen benötigen regelmäßige Wartung und müssen in festgelegten Intervallen ausgetauscht werden. Die Hersteller geben nicht nur Kilometergrenzen an, sondern auch Zeitintervalle, da Gummi mit der Zeit altert, selbst wenn das Fahrzeug wenig gefahren wird. Bei vielen modernen Motoren liegt das Wechselintervall des Zahnriemens zwischen 100.000 und 150.000 Kilometern. Ein Austausch kann kostspielig sein, da neben dem Riemen auch oft Spannrollen, Umlenkrollen und die Wasserpumpe ersetzt werden müssen. Die Kosten für einen Zahnriemenwechsel liegen je nach Fahrzeugmodell und Werkstatt zwischen 250 und 1.000 Euro, wobei die Komplexität des Motors und die Notwendigkeit, den Motor auszubauen, die Kosten in die Höhe treiben können.

Wartungskosten der Steuerkette

Steuerketten gelten als weitgehend wartungsfrei. Sie müssen in der Regel nicht so häufig ersetzt werden wie Zahnriemen, was sie auf den ersten Blick günstiger macht. Sie halten oft die gesamte Lebensdauer eines Motors, was sie besonders für Langstreckenfahrzeuge attraktiv macht. Doch auch bei Steuerketten ist eine Wartung nicht ganz ausgeschlossen. Vor allem die Spannsysteme, Gleitschienen und Zahnkränze können nach mehreren hunderttausend Kilometern verschleißen. Zwar ist der Austausch einer Steuerkette seltener notwendig, doch wenn es erforderlich wird, kann dies deutlich teurer sein als der Zahnriemenwechsel. Je nach Modell und Arbeitsaufwand können Reparaturen an der Steuerkette mehrere Hundert bis über 1.000 Euro kosten.

Unerwartete Reparaturkosten

Ein zentraler Punkt, der die Kosten für beide Systeme betrifft, ist der potenzielle Ausfall aufgrund von Verschleiß oder Defekt. Wenn ein Zahnriemen reißt, kann dies zu schweren Motorschäden führen. In vielen Fällen kann der Zahnriemen einen Kettenantrieb so stark beschädigen, dass Teile des Motors ersetzt werden müssen, was die Reparaturkosten auf mehrere Tausend Euro treiben kann. Daher ist es von großer Bedeutung, den Zahnriemen rechtzeitig zu wechseln, um solche Risiken zu vermeiden. Wenn der Zahnriemen zu lange im Einsatz bleibt, kann er dehnen und überspringen, was ebenfalls zu Fehlfunktionen führt.

Auch bei Steuerketten kann es zu gravierenden Schäden kommen, wenn die Kette überspringt oder sich längt. Ein Beispiel hierfür sind bekannte Probleme bei Motoren von Volkswagen, Mercedes und BMW, bei denen Steuerketten aus Materialfehlern oder unsachgemäßer Wartung versagten. Der Austausch einer defekten Steuerkette ist besonders teuer, da der Motor häufig ausgebaut werden muss, um die Kette zu ersetzen. Der Aufwand für eine solche Reparatur kann die Kosten eines Zahnriemenwechsels bei Weitem übersteigen. Zudem sind Steuerketten bei bestimmten Modellen, wie etwa den TSI-Motoren von VW, anfällig für vorzeitigen Verschleiß und teure Reparaturen.

Was können Autofahrer tun, um Kosten zu sparen?

Die besten Möglichkeiten, unerwartete Reparaturkosten zu vermeiden, bestehen darin, regelmäßig Wartungsintervalle einzuhalten und rechtzeitig auf Warnzeichen zu achten. Ein schneller Besuch in der Werkstatt bei ungewöhnlichen Geräuschen oder Motorproblemen kann verhindern, dass sich kleine Probleme zu großen und teuren Schäden entwickeln.

Wichtige Punkte zur Wartung von Steuerketten und Zahnriemen:

  • Zahnriemen: Er sollte in regelmäßigen Abständen, meist alle 100.000 bis 150.000 km, gewechselt werden. Der Wechsel kann zusätzliche Bauteile wie Spannrollen und die Wasserpumpe umfassen.
  • Steuerkette: Auch wenn sie als wartungsfrei gilt, sollten Spanner und Gleitschienen nach längeren Laufzeiten überprüft werden, insbesondere bei Fahrzeugen mit höherer Kilometerleistung.