Ab 1.1.2026: Niederlande erhöhen die Bußgelder

Rasen, parken und telefonieren
Niederlande erhöhen die Bußgelder ab 1.1.2026

ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.12.2025
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Polizei Niederlande
Foto: Paulo Amorim via Getty Images

Die Regierung hat die jährliche Neubewertung der Bußgelder bereits vorbereitet, der parlamentarische Beschluss steht kurz bevor. Nach Angaben des niederländischen Automobilclubs ANWB steigen viele Tarife um rund drei bis vier Prozent. Besonders teuer werden Verstöße gegen das Handyverbot und Parkregeln.

Der Entwurf zur Anpassung wurde bereits am 6. Juni 2025 beim Ministerium für Justiz und Sicherheit eingereicht und sieht eine Inflationsangleichung der Strafen vor. Nach Regierungsangaben soll die Neuregelung am 1. Januar 2026 in Kraft treten.

Deutlich höhere Strafen für Handyverstöße und Parken

Das Telefonieren mit dem Handy in der Hand kostet künftig 440 Euro. Ein Rotlichtverstoß oder das Rechtsüberholen schlagen jeweils mit 320 Euro zu Buche. Das Falschparken auf einem allgemeinen Behindertenparkplatz kostet 400 Euro, auf einem individuell reservierten Behindertenparkplatz sogar 500 Euro. Auch kleinere Verstöße wie unnötiges Hupen oder Fahren ohne Gurt werden teurer.

Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen steigen die Sätze über alle Bereiche hinweg. Innerorts kostet eine Überschreitung von zehn Kilometern pro Stunde künftig 95 Euro, auf der Autobahn 84 Euro. Ab einer Überschreitung von mehr als 30 Kilometern pro Stunde erfolgt die Ahndung durch die Staatsanwaltschaft statt durch eine automatische Bußgeldfestsetzung.

Politische Diskussion über das Strafniveau

Seit Jahren wird in den Niederlanden über die Höhe der Verkehrsbußgelder diskutiert. Staatsanwälte hatten bereits im Sommer 2025 darauf hingewiesen, dass Verstöße im Straßenverkehr teils höhere Geldbußen nach sich ziehen als andere Straftaten. So kostet das Falschparken auf einem Behindertenparkplatz mit 400 Euro genauso viel wie eine Körperverletzung ohne bleibende Folgen.

Der damalige Innenminister und heutige Außenminister David van Weel erklärte in einem Schreiben an das Parlament, eine Senkung der Bußgelder wäre "ein falsches Signal an Verkehrsteilnehmer". Zudem könne der Staat auf die Einnahmen nicht verzichten. Im Oktober 2025 stimmte das Parlament einem Antrag zu, der künftig eine automatische Kopplung der Bußgelder an die Inflation ausschließen soll. Für die Anpassung 2026 gilt diese Änderung jedoch noch nicht.

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