Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche: Insider berichten gegenüber der Automobilwoche, der neue Stellantis-Chef Antonio Filosa denke darüber nach, die Edelmarke DS wieder näher an Citroën heranzuführen – möglicherweise sogar in Form einer reinen Ausstattungslinie. Genau da kam DS 2014 schließlich mal her. Händler in Frankreich und Deutschland sollen nach Angaben der Wirtschaftswoche bereits dieses Szenario diskutieren. Hintergrund sind schwache Absatzzahlen und der hohe Investitionsbedarf, der für eine eigenständige Premium-Marke notwendig ist.
Klare Dementis aus Paris
Während anonyme Quellen von einer möglichen Rückstufung sprechen, weisen offizielle Stellen die Gerüchte vehement zurück. Eine Sprecherin von DS betont: "Es gibt absolut keinerlei Bestrebungen, die eigenständige Premiummarke DS Automobiles zu einem Teil von Citroën zu machen. Es handelt sich um reine Spekulationen." Auch DS-Deutschland-Chefin Christine Schulze Tergeist stellt klar: "Die Zukunft von DS Automobiles ist eigenständig, elektrisch und voller Ambition."
Die schwierige Marktlage
Tatsächlich kämpft DS mit Absatzproblemen. Im ersten Halbjahr 2025 sank der europäische Absatz um über 20 Prozent. Vor allem in DS‘ wichtigem Heimatmarkt Frankreich gingen die Zahlen deutlich zurück. In Deutschland konnte die Marke zwar ein leichtes Plus verbuchen, doch der Marktanteil bleibt laut Automobilwoche mit weniger als 0,1 verschwindend gering. Vor einigen Jahren versuchten DS-Händler noch Begehrlichkeiten zu wecken, indem sie keinerlei Rabatte gewährten – so richtig gezündet hat diese Strategie anscheinend nicht. Die Absatzentwicklung nährt Zweifel an der langfristigen Tragfähigkeit einer eigenen Marken- und Vertriebsstruktur.
Premium-Anspruch braucht Investitionen
Experten weisen darauf hin, dass DS erhebliche Investitionen benötigt, um den Anspruch einer französischen Premium-Marke glaubhaft einzulösen. Bisher blieb nach Erkenntnissen der Automobilwoche das Kundenerlebnis im Handel hinter etablierten Marken wie Audi, BMW oder Mercedes zurück. Neue Wettbewerber wie Cupra oder Polestar verschärfen den Druck.

Mit seiner Marke DS möchte Stellantis Kunden bedienen, die Luxus und avantgardistisches Design mögen (im Bild ein DS 7 Crossback).
Offensive mit neuen Modellen
DS selbst verweist dagegen auf eine ambitionierte Produktoffensive. Innerhalb von nur 18 Monaten sollen drei neue Modelle erscheinen, darunter das elektrische Flaggschiff DS N°8 mit bis zu 750 Kilometern Reichweite. Dazu kommen der kompaktere DS N°4 und ein weiteres Modell, das noch enthüllt wird. Die Marke setzt dabei konsequent auf Elektrifizierung und europäische Produktion. Zudem soll Stellantis-Chef Antonio Filosa laut Automobilwoche nicht der größte Mainstream-Freund sein, sondern ein Herz für das Besondere haben – dies könnte seinen Luxusmarken Alfa Romeo (sportlicher Luxus – ebenfalls mit von Stellantis klar dementierten Verkaufsgerüchten konfrontiert), Lancia (schlicht-eleganter Luxus – erstmal kein Deutschland-Start) und DS (opulent-eleganter Luxus) ein wenig Zukunftssicherheit geben.





