Wie Tofaş-Chef Cengiz Elordu in einem TV-Interview mit CNBC-e bestätigte, wird die Fertigung des Kompaktmodells im Werk Bursa (Türkei) spätestens im Juni 2026 eingestellt. Damit wird der Tipo nach rund elf Jahren Bauzeit endgültig Geschichte sein.
Der Tipo, der in der Türkei unter dem Namen Fiat Egea gebaut und verkauft wird, soll durch ein neues SUV-Modell ersetzt werden. Hintergrund ist der deutliche Wandel der Kundennachfrage. Während klassische Limousinen und Schrägheckmodelle in Europa immer weniger gefragt sind, verzeichnen SUVs weiterhin hohe Zuwachsraten.
Elordu erklärte, dass die Produktion möglicherweise noch um einige Monate verlängert werde, aber spätestens Mitte 2026 Schluss sei. Ursprünglich war das Produktionsende bereits für Ende 2025 vorgesehen. Diese Frist wurde nun konkretisiert.
Der Produktionsstandort Bursa ist Teil des Joint Ventures zwischen Stellantis und dem türkischen Industriekonzern Koç Holding. Um die Weichen für die Zukunft zu stellen, waren Konzernchef Antonio Filosa und Aufsichtsratsvorsitzender John Elkann kürzlich in der Türkei. Ziel war es, die Partnerschaft mit Tofaş zu stärken und die Umstellung auf neue Modelle vorzubereiten.
SUV als Nachfolger
Offizielle Details zum Nachfolger gibt es noch nicht. Branchenkreise vermuten, dass der Tipo durch ein SUV oder Crossover ersetzt wird, das möglicherweise auf der Architektur des kommenden "Grande Panda" basiert. Fiat hatte im Sommer bereits entsprechende Konzeptstudien vorgestellt. Ein größerer Ableger namens "Giga Panda" könnte ebenfalls eine Rolle spielen.
In Deutschland erreichte der Fiat Tipo 2017 mit rund 11.800 Neuzulassungen seinen größten Erfolg. Danach schrumpfte das Modellangebot spürbar. Varianten wie Kombi und Fünftürer verschwanden, und die Nachfrage brach ein. 2024 lag die Zahl der Neuzulassungen hierzulande nur noch bei rund 1.500 Fahrzeugen. Aktuell ist der Tipo ausschließlich als Stufenheck-Limousine mit einem 130 PS starken Diesel im Programm. Der Einstiegspreis liegt laut Konfigurator bei 19.990 Euro.





