Ford lässt legendäres US-Headquarter abreißen: Glass House nach 70 Jahren verlassen

US-Autobauer zieht aus dem Glass House in ein Hub
Fords legendäres Headquarter wird abgerissen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 15.09.2025
Als Favorit speichern

Ein Stück Automobilgeschichte geht zu Ende: Das berühmte Glass House, seit 1956 Sitz der Ford Motor Company, wird ab 2026 abgerissen. An seine Stelle tritt das neue Hauptquartier "The Hub", ein Gebäude-Ensemble mit insgesamt 19,5 Hektar Arbeitsfläche, das modernste Arbeits- und Lebenswelten vereinen soll. Für die Belegschaft bedeutet der Umzug nicht nur eine neue Adresse, sondern auch einen tiefgreifenden Wandel der Unternehmenskultur.

The Hub: Zukunft statt Vergangenheit

Das neue Gebäude im Herzen von Dearborn bietet Platz für rund 4.000 Mitarbeiter direkt vor Ort, während weitere 14.000 Beschäftigte innerhalb weniger Minuten erreichbar sein sollen. Mit offenen Arbeitsbereichen, über 300 modernen Konferenzräumen, einer 1,5 Hektar großen Food Hall, Wellness-Angeboten und großzügigen Grünflächen folgt der Hub dem Vorbild der Hauptquartiere von Tech-Giganten wie Apple – ein Innovationscampus, der nicht nur effizient, sondern auch attraktiv für neue Talente sein soll.

Abschied vom ikonischen Glass House

Für Bill Ford, den Urenkel von Henry Ford, ist der Umzug ein emotionaler Moment. Er betont, dass die Ford-Verantwortlichen im Glass House fast 70 Jahre lang Meilensteine wie der Ford Mustang oder der F-150 abgesegnet haben. Auch entscheidende Verhandlungen mit der mächtigen Gewerkschaft UAW (United Auto Workers), strategische Wendepunkte in Krisenzeiten und persönliche Begegnungen haben für ihn die Geschichte des Gebäudes geprägt.

Ford Glass House
Gregor Hebermehl

Ein Branchentrend

Ford ist nicht allein: Auch General Motors zieht aus seinem Renaissance Center in Detroit in den neuen Hudson’s Tower, während Stellantis bereits über eine Neuordnung seines Auburn-Hills-Hauptquartiers nachgedacht hat. Toyota baut ebenfalls ein neues Hauptquartier – und Nissan scheint aus finanziellen Gründen gezwungen zu sein, sein Hauptquartier in Tokio zu verkaufen. Die Autobauer folgen damit einem Trend, ihre Arbeitswelten neu zu gestalten – weg von in die Jahre gekommenen Hochhäusern hin zu modernen, offenen Campusanlagen, die Zusammenarbeit und Kreativität fördern sollen.

Nachhaltigkeit und Gemeinschaft

Der Ford-Hub soll nicht nur ein Bürogebäude sein, sondern auch ein Statement. Seine Versorgung erfolgt mit 100 Prozent erneuerbarer Energie, und auf dem Campus gelten strikte Recyclingziele. Für einen angenehmen Aufenthalt sollen auch Werke lokaler Künstler sorgen. Zudem ist eine enge Verbindung mit der Dearborn-Community geplant – von Restaurants über Shops bis hin zu öffentlich nutzbaren Grünflächen. Die 100 Hektar Fläche, die durch den Abriss des Glass House frei werden, sollen in eine parkähnliche Landschaft umgewandelt werden.

Fazit