Die Polizei sperrte die A45 in Fahrtrichtung Gießen, nachdem ein Autofahrer gegen 1 Uhr auffällige Gegenstände auf der Fahrbahn bemerkt und die Leitstelle verständigt hatte. Nach Angaben der Polizei Hagen bestätigte sich vor Ort schnell, dass es sich um menschliche Körperteile handelte. Der Bereich zwischen Olpe-Süd und Freudenberg wurde daraufhin vollständig abgeriegelt, um eine ungestörte Spurensicherung zu ermöglichen.
Einsatzkräfte leiteten Fahrzeuge an der letzten Anschlussstelle ab und sicherten den betroffenen Abschnitt großflächig. Erst nach Abschluss der Spurensuche und der Dokumentation durch Spezialisten konnte die Fahrbahn am frühen Morgen wieder geöffnet werden.
Angeblich zwei abgetrennte Frauen-Hände gefunden
Nach Angaben von Staatsanwaltschaft Siegen und Polizei Hagen handelt es sich um Körperteile einer bisher nicht identifizierten Frau. Die Lage der Fundstücke auf der Fahrbahn machte eine systematische Absuche erforderlich. Ermittler arbeiteten sich Abschnitt für Abschnitt vor, um mögliche Spuren, Schleifspuren oder Ablagerungen festzustellen.
Eine Mordkommission der Polizei Hagen übernahm noch in der Nacht die weiteren Ermittlungen. Die Beamten gehen den Hinweisen nach, die Rückschlüsse auf Transportwege oder Ablageorte geben könnten. Die Ermittler untersuchen, ob die Körperteile direkt an dieser Stelle abgelegt wurden oder ob sie während der Fahrt aus einem Fahrzeug geraten sein könnten.
Ermittler gehen von Tötungsdelikt aus
Die "Bild"-Zeitung berichtet, es handele sich um "zwei abgetrennte Hände einer Frau". Eine Bestätigung wurde weder von der Staatsanwaltschaft noch von der Polizei gegeben. Ermittler weisen darauf hin, dass Spekulationen aus ermittlungstaktischen Gründen vermieden werden sollen.
Die Zuordnung der Körperteile zu einer konkreten Person ist nach Angaben der Behörden nun ein zentraler Bestandteil der weiteren Ermittlungen. Für die Identifizierung werden DNA-Spuren, mögliche Narben, Verletzungen und medizinische Merkmale ausgewertet. Erst wenn diese Analyse abgeschlossen ist, können Rückschlüsse auf Herkunft, Wohnort oder mögliche Tatorte gezogen werden.
Darüber hinaus untersuchen die Ermittler, ob die Körperteile Spuren transportmitteltypischer Verschmutzungen aufweisen, die darauf hindeuten könnten, wie sie auf die Autobahn gelangten. Der Fundort selbst liefert bislang keine Hinweise auf einen unmittelbaren Tatort.
Der WDR berichtet unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass die Behörden von einem Tötungsdelikt ausgehen. Hinweise auf einen Verkehrsunfall liegen nach aktuellem Stand nicht vor. Parallel prüfen die Ermittler, ob in den vergangenen Tagen Vermisstenanzeigen eingingen, die mit dem Fund in Verbindung stehen könnten.
Anm. d. Red.: Bei dem Aufmacherfoto handelt es sich um ein Symbolbild, es zeigt keine Szene des aktuellen Vorfalls.





