Der mutmaßliche Schaden liegt bei rund einer Million Euro. Wobei nicht die Stadt das fehlende Geld bemerkte, sondern die aufmerksame Bank. Dort fielen ungewöhnlich viele Bargeldeinzahlungen auf, und zwar in einer Menge, die man eher bei gastronomischen Betrieben erwartet als bei Privatkunden. Diese Meldung führte die Ermittler schließlich zu einem Mann, der beruflich jeden Tag mit Münzen zu tun hatte.
Der 40-jährige Angestellte des Betriebshofs war für das Leeren der Parkscheinautomaten zuständig. Genau dort soll er laut Staatsanwaltschaft in hunderten Fällen Münzgeld für sich selbst abgezweigt haben. Die Ermittler sprechen aktuell von 720 Einzeltaten.
Festnahme und Umfang der Vorwürfe
Gemeinsam mit seiner Ehefrau wurde der Mann festgenommen. Sie konnte ebenfalls auf die Konten zugreifen und soll nach bisherigem Stand der Ermittlungen unterstützt haben. Ein Richter erließ Haftbefehle gegen beide. Ob sie sich bereits zu den Vorwürfen geäußert haben, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit.
Nach aktuellem Ermittlungsstand beläuft sich der mögliche Schaden auf rund eine Million Euro in Münzen. Die genaue Tatzeit und die Abläufe bei den Automatenleerungen werden derzeit rekonstruiert. Den Weg zur Bank mussten die Beteiligten dabei offenbar oft mit schwerem Gepäck antreten.
Reaktionen im Rathaus
Im Rathaus löste der Fall spürbare Verunsicherung aus. Oberbürgermeister Thomas Kiechle zeigte sich überrascht und kündigte an, interne Abläufe genau zu untersuchen. Die Räume des Betriebshofs wurden durchsucht, die Belegschaft unterstützte die Ermittler.
Bereits vor Bekanntwerden des Falls hatte die Stadt eine digitale Bezahlmöglichkeit eingeführt, mit der Parktickets per Smartphone gelöst werden können. Sie war eigentlich als Ergänzung gedacht, gewinnt nach dem mutmaßlichen Missbrauch von Bargeld nun jedoch zusätzliche Bedeutung.





