Nächste marode Brücke eine Gefahr: Lkw-Sperre für die A565-Rheinbrücke ab Januar

Nächste marode Brücke eine Gefahr
Lkw-Sperre für die Rheinbrücke ab Januar

ArtikeldatumVeröffentlicht am 12.12.2025
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A565 Friedrich-Ebert-Brücke Bonn
Foto: Autobahn GmbH

Die Sperrung betrifft die linksrheinische Vorlandbrücke, die nach neuen Untersuchungen der Autobahn GmbH nicht mehr genügend Tragreserven besitzt. Die Maßnahme soll die Sicherheit der Konstruktion gewährleisten, bis der geplante Neubau bereitsteht.

Nach Angaben der Autobahn GmbH zeigen aktuelle Gutachten, dass die Schäden im Brückenbauwerk zugenommen haben. Besonders die Vorlandbrücke auf der linken Rheinseite gilt als kritisch. Schon seit 2016 ist der Verkehr für Fahrzeuge über 44 Tonnen verboten, nun wird das Gewichtslimit deutlich gesenkt.

Anpassung der Beschilderung und Überwachung

In einem ersten Schritt wird die stationäre Beschilderung überarbeitet, um die neue Gewichtsgrenze klar auszuweisen. Zudem sollen Kontrollsysteme vorbereitet werden, die Verstöße gegen das Fahrverbot erfassen und verfolgen. Damit will die Autobahn GmbH verhindern, dass schwere Lkw die Brücke weiterhin nutzen und zusätzliche Belastungen verursachen.

Parallel laufen Sonderprüfungen und ein strukturelles Monitoring. Diese Überwachung soll Veränderungen im Bauwerk frühzeitig aufzeigen, um notfalls schnell reagieren zu können. Ziel ist, den Verkehr für Pkw und leichte Fahrzeuge weiter sicher aufrechtzuerhalten.

Suche nach Lösungen für die beschädigte Vorlandbrücke

Fachleute der Autobahn GmbH und externe Ingenieure prüfen derzeit, ob sich das Bauwerk technisch verstärken lässt. Dabei gilt es, komplexe statische und bauliche Anforderungen zu berücksichtigen. Die Brücke soll stabilisiert werden, bis der Ersatzneubau realisiert ist – eine kurzfristige Lösung ist jedoch nicht in Sicht.

Parallel wird die Planung für den Neubau vorangetrieben. Nach aktuellem Stand rechnet die Autobahn GmbH frühestens in den 2030er-Jahren mit einem Baubeginn. Der neue Querschnitt wird sechs Fahrstreifen umfassen und eine höhere Belastbarkeit bieten als das Bauwerk aus den 1960er-Jahren.

Zusätzliche Arbeiten an der Strombrücke

Auch die mittlere Strombrücke wird derzeit einer umfassenden Materialprüfung unterzogen. Dabei werden einzelne Knotenpunkte von Korrosionsschutz befreit und auf Schäden untersucht. Die Arbeiten sind aufwendig, da sie unterhalb der Fahrbahn stattfinden. Für die Dauer der Maßnahmen werden die Fahrbahnen abschnittsweise verengt, die Zahl der Spuren bleibt jedoch erhalten.

Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch Defekte an der Entwässerung festgestellt. Diese werden derzeit gesichert, um weitere Beeinträchtigungen zu verhindern. Die Sicherung soll nach jetzigem Stand bis Anfang 2026 bestehen bleiben.

Aufbau und Verkehrsbedeutung

Die Rheinbrücke Bonn-Nord, auch Friedrich-Ebert-Brücke genannt, wurde 1967 gebaut. Sie besteht aus der rund 660 Meter langen linksrheinischen Vorlandbrücke, der 520 Meter langen Strombrücke und der etwa 110 Meter langen rechtsrheinischen Vorlandbrücke. Je Richtung gibt es zwei Fahrstreifen und eine Abbiegespur.

Täglich überqueren mehr als 100.000 Fahrzeuge die Brücke, rund fünf Prozent davon entfallen auf den Schwerverkehr. Damit zählt sie zu den wichtigsten Verkehrsachsen im Bonner Stadtgebiet.

Folgen für den Verkehr

Die Sperrung wird vor allem den Güterverkehr betreffen, der künftig andere Rheinquerungen nutzen muss. Umleitungsstrecken sollen nach Angaben der Autobahn GmbH rechtzeitig bekanntgegeben werden. Betroffen sind insbesondere Routen zwischen dem linksrheinischen Gewerbegebiet Bonn-Tannenbusch und der A59 auf der rechten Rheinseite.

Für den übrigen Verkehr bleibt die Brücke befahrbar, auch wenn durch laufende Prüf- und Sanierungsarbeiten immer wieder Engstellen entstehen können. Die Autobahn GmbH betont, dass die Sicherheit für Pkw-Fahrer weiterhin gewährleistet sei.

Fazit