Dieser Strich, von vielen einfach als Ordnungsmerkmal wahrgenommen, kommt sowohl auf gelben als auch auf blauen sogenannten Vorwegweisern vor – und hilft, sich rechtzeitig korrekt einzuordnen. Wer das System versteht, kann stressfreier und sicherer fahren.
Gelbe und blaue Vorwegweiser – und der Unterschied
Im deutschen Verkehrsrecht unterscheiden sich Wegweiser grundsätzlich nach Farbe und Form:
- Gelbe Schilder markieren Ziele auf dem untergeordneten Straßennetz, etwa auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen. Sie weisen den Weg innerhalb des Nah- oder Regionalverkehrs.
- Blaue Schilder gelten für Autobahnen und weisen auf Ziele im Fernstraßennetz hin. Die Angaben sind für den überregionalen Verkehr bestimmt.
Auf beiden Varianten kann ein waagerechter Querstrich erscheinen – auf gelben Schildern in Schwarz, auf blauen Schildern in Weiß. Die Bedeutung ist jeweils gleich: Der Strich trennt zwei Fahrziele und gibt an, wie sich die Fahrspuren nach der Abfahrt aufteilen.
Was der Strich genau bedeutet
Der waagerechte Strich auf dem Ausfahrtsschild dient als Orientierungshilfe: Er zeigt an, dass die Abfahrt in zwei Richtungen führt – jeweils mit eigenen Fahrspuren. Die oberhalb des Strichs genannten Ziele sind über die linke Spur erreichbar, die darunter aufgeführten über die rechte. Diese Kennzeichnung kommt vor allem bei Abfahrten zum Einsatz, die sich kurz nach dem Beginn der Ausfahrt in zwei Richtungen verzweigen.
Besonders an stark befahrenen oder unübersichtlichen Anschlussstellen erleichtert die Darstellung das frühzeitige Einordnen und hilft, abrupte Spurwechsel zu vermeiden. Wer das Schild richtig interpretiert, weiß schon beim Einfahren in die Ausfahrt, welche Spur zum gewünschten Ziel führt.
Beispielhafte Anwendung
Typische Standorte für solche Schilder sind größere Autobahnkreuze oder stark frequentierte Stadtumfahrungen. Wer etwa auf der A5 bei Frankfurt die Abfahrt zum Flughafen nimmt, kann anhand des Strichs erkennen, ob er auf die rechte Spur zum Terminal 1 oder auf die linke Spur Richtung Terminal 2 wechseln muss – noch bevor die eigentliche Gabelung sichtbar wird.
Auch auf Bundesstraßen mit geteilten Abfahrten, etwa an städtischen Ringverbindungen oder Schnellstraßen, kommt der schwarze Strich auf gelbem Hintergrund zum Einsatz. Dort gelten dieselben Regeln.
Nicht in der STVO
Obwohl der Strich in der Straßenverkehrsordnung nicht explizit erwähnt wird, hat er durchaus seine Gültigkeit. In untergeordneten technischen Regelwerken RWBA (Richtlinien für die wegweisende Beschilderung auf Autobahnen) und RWB (Richtlinien für die wegweisende Beschilderung außerhalb von Autobahnen) ist der Querstrich und seine Bedeutung festgeschrieben. Die Regelwerke sind verbindliche technische Vorschriften für Straßenverkehrsbehörden und Planer.





