Zurück zum Verbrenner: Abarth erwägt die Antriebs-Kehrtwende

Zurück zum Verbrenner
Abarth erwägt die Antriebs-Kehrtwende

ArtikeldatumVeröffentlicht am 27.11.2025
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Abarth 695 75 Anniversario
Foto: Stellantis

Das Fiat-Sportlabel Abarth ist eine der wenigen Marken, die bereits ihre komplette Modellpalette auf reine Elektromobilität umgestellt hat. Ok, bei nur zwei Modellen, dem Abarth 500E und dem Abarth 600E, war das auch kein so großes Unterfangen. Offenbar zieht aber die extrem sportlich angehauchte Abarth-Klientel bei der Stoßrichtung Elektro nicht so richtig mit.

Abarth-Kunden wollen Verbrenner

Wie Abarth-Europa-Chef Gaetano Thorel gegenüber der britischen Autocar erklärt, wünscht sich der klassische Abarth-Käufer einen Verbrennungsmotor. Nicht nur wegen der Leistung, die traditionell über der des entsprechenden Fiat-Basis-Modells lag, sondern auch, weil Abarth-Kunden ihr Auto gerne weiter individualisieren möchten – auch beim Antrieb. Und genau das sei bei den aktuellen Elektromodellen quasi nicht mehr möglich.

Laut Daten des britischen Verbands der Automobilhersteller und -händler (SMMT) wurden im Jahr 2025 bisher 273 Abarth-Fahrzeuge in Großbritannien verkauft. Im Vorjahr lag der Absatz im Vergleichszeitraum noch bei 954 Einheiten. Im Jahr 2018 konnte Abarth auf der Insel mit reinen Verbrenner-Modellen noch 5.631 Autos verkaufen. Für den deutschen Markt weist das Kraftfahrt Bundesamt (KBA) für das Label Abarth keine eigenen Zahlen aus.

Fiat 500 Hybrid als Option, aber als schlechte

Thorel deutet gegenüber Autocar an, dass man mit Abarth auf die neue Plattform des Fiat 500 Hybrid wechseln und so zum Verbrenner zurückkehren könnte. Allerdings bietet die vom Fiat 500e abgeleitete Plattform nur wenig Bauraum für Verbrenner und dessen Kühlbedarf. Bereits der Einliter-Dreizylinder nutze diesen komplett aus. Die Leistung von nur 64 PS und auch der bescheidene Hubraum lassen kaum Spielraum für eine potente Abarth-Version, so Thorel. Ein echter Abarth-Motor müsse einen deutlich sportlicheren Charakter haben.

Neben dem technischen Aspekt stehe aber auch die Rentabilitätsfrage im Raum. Ob sich eine Sonderentwicklung für das Nischen-Label lohne, werde man prüfen, so Thorel.

Unabhängig davon, ob sich ein neuer Verbrenner-Abarth auf Fiat 500-Basis realisieren lässt, deuten Thorels Äußerungen an, dass man sich bei Abarth mit einer Abkehr von der reinen Elektrostrategie beschäftigt. Das dürfte dann auch Auswirkungen auf den Abarth 600e und zukünftige Abarth-Modelle haben.

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