Volkswagen besinnt sich auf seine starken Modellnamen und möchte kommende Elektrofahrzeuge damit schmücken. Den Anfang macht der ID.Polo im kommenden Jahr – ein elektrischer Kleinwagen, der unterhalb von 25.000 Euro starten soll. Aber auch ID.Tiguan, ID.Golf und ID.Cross werden folgen.
Wie die Serienversion des kleinen Konzeptfahrzeugs ID. Every1 heißen soll, ist allerdings noch nicht offiziell. Der Kleinstwagen soll den neuen Einstieg in die Elektropalette der Marke markieren und weniger als 20.000 Euro kosten. Das Modell soll 2027 auf den Markt kommen und als VW ID.1 den bisherigen Kleinwagen VW Up ablösen. Neben dem Namen ID.up! könnte auch der Name ID.Lupo wieder ins Spiel kommen. Schließlich begründete der kleine Wolf die Ahnenreihe im Jahr 1998.
Keine Škoda-, Seat- oder Cupra-Version geplant
Im Gegensatz zu früheren Strategien, als mit dem VW Up, dem Skoda Citigo und dem Seat Mii gleich drei baugleiche Kleinstwagen angeboten wurden, verzichtet der Konzern diesmal auf Ableger anderer Marken. Volkswagen-Entwicklungsvorstand Kai Grünitz begründete die Entscheidung damit, dass das Marktsegment für City-Cars zu klein sei, um es mit mehreren Konzernmarken abzudecken. Stattdessen werde ausschließlich Volkswagen selbst das Modell anbieten. Ziel sei es, mit dem ID.1 mindestens die Stückzahlen der früheren Dreierfamilie zu erreichen.
Grünitz betonte die strategische Bedeutung eines bezahlbaren Einstiegsmodells, auch mit Blick auf wachsende Konkurrenz durch chinesische Hersteller. Gerade junge Fahrer könnten sonst frühzeitig an Wettbewerber gebunden werden. Die Positionierung als Volkswagen-Produkt sei konsequent: "Volkswagen war schon immer die Marke, die alle Segmente abdeckt – das ist unser Auftrag."
Škoda setzt auf größere Segmente
Skoda-Chef Klaus Zellmer erklärte im Gespräch mit dem britischen Magazin "Autocar", dass die tschechische Konzernmarke bewusst auf ein Modell unterhalb des künftigen Skoda Epiq verzichtet. Stattdessen werden die Tschechen auf die erfolgreichen Verbrennermodelle Fabia, Kamiq und Scala setzen, die teils mit Hybridtechnik elektrifiziert werden sollen. Für Škoda sei es wirtschaftlich sinnvoller, sich auf diese Baureihen und auf größere SUV-Modelle wie die Serienversion des Vision 7S zu konzentrieren.
Die Studie ID. Every1 gibt bereits einen Ausblick auf den künftigen ID.1. Mit einer Länge von 3,88 Metern ist er etwas größer als der frühere Up, bleibt aber deutlich kompakter als der ID.2. Die Breite beträgt 1,82 Meter. Das Design orientiert sich an klaren Linien: eine steil abfallende Front mit markanten Leuchteinheiten, breite Kotflügel sowie eine reduzierte Seitenansicht. Am Heck wird die Lichtsignatur der Front zitiert.
Technik, Akku und Reichweite
Der Innenraum der Studie wirkt offen und hell. Eine klassische Mittelkonsole fehlt, was für ein besseres Raumgefühl sorgt. Das Cockpit zeigt ein kompaktes digitales Display hinter dem Lenkrad und einen horizontal angeordneten Infotainment-Bildschirm. Unterhalb des Displays befinden sich klassische Tasten für Klimatisierung und Sitzheizung – ein deutlicher Unterschied zu den bislang oft kritisierten Touch-Bedienungen in größeren ID-Modellen. Volkswagen kündigt zudem eine neue Software-Architektur an, die erstmals im ID.1 zum Einsatz kommen soll.
Angetrieben wird der ID. Every1 von einem neu entwickelten Elektromotor mit 70 kW (95 PS). Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 130 km/h liegen. Die Reichweite gibt Volkswagen mit mindestens 250 Kilometern an. Angaben zur Akkukapazität oder zur Batterietechnik hat das Unternehmen noch nicht veröffentlicht. Der ID.1 soll preislich bei rund 20.000 Euro starten und damit eine der günstigsten Einstiegsmöglichkeiten in die Elektromobilität darstellen. Der Start der Serienproduktion ist für 2027 vorgesehen.












