Hyundai Ioniq 9 im Test: Schnellladen in 24 Minuten für 500 km

Vollgeladen in der Kaffeepause
Wie der Ioniq 9 Ladezeiten neu definiert

ArtikeldatumVeröffentlicht am 03.10.2025
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Hyundai Ioniq 9
Foto: Hans-Dieter Seufert

Herzstück des Hyundai Ioniq 9 ist seine 800-Volt-Architektur. Das ist doppelt so viel wie bei den meisten aktuellen E-Autos, darunter selbst bekannte Modelle wie der VW ID.4 oder der Mercedes EQB. Der Vorteil dieser Hochvolt-Technik: Bei gleicher Ladeleistung muss weniger Strom fließen. Das reduziert Hitzeentwicklung, spart Gewicht bei den Kabeln und erhöht die Effizienz – vor allem an Schnellladesäulen.

An einer entsprechenden DC-Säule lädt der Ioniq 9 so von 10 auf 80 Prozent in nur 24 Minuten. Dabei fließen Spitzenleistungen von bis zu 240 kW. Zum Vergleich: Ein Tesla Model Y benötigt dafür rund 32 Minuten, ein VW ID. Buzz über 40.

Laden in der Kaffeepause

Was sich auf dem Papier gut liest, funktioniert auch im Alltag. Wer mit leerem Akku anreist, kann nach einem Toilettenstopp und einem Kaffee fast voll einsteigen – mit rund 500 Kilometern Reichweite im Akku. Hyundai bringt damit ein Versprechen auf die Straße: Elektromobilität soll nicht länger Ladezeit bedeuten, sondern Pausenzeit.

Gerade für Familien oder Vielfahrer ist das ein echter Vorteil. Keine Umwege zur Ladesäule, kein Zeitverlust im Tagesablauf – stattdessen planbare Energieaufnahme mit minimalem Aufwand.

Großer Akku, echte Reichweite

Der Akku des Ioniq 9 fasst netto 100 Kilowattstunden. Das ergibt laut WLTP eine Reichweite von bis zu 620 Kilometern. Selbst bei konstanten 130 km/h auf der Autobahn bleiben über 400 Kilometer übrig – Werte, die bisher nur flacheren Limousinen vorbehalten waren.

Aerodynamik (cW 0,27), effiziente Antriebstechnik und eine serienmäßige Wärmepumpe sorgen dafür, dass der große SUV trotz rund 2,6 Tonnen Gewicht effizient unterwegs ist. Fahrleistungen? Bis zu 326 PS sorgen für souveränen Vortrieb – sportlich wird es nicht, aber langweilig auch nicht.

Transparente Technik statt Blackbox

Eine besondere Stärke zeigt sich im Detail: Hyundai macht die Ladeleistung sichtbar. Während viele Hersteller diese Werte verstecken oder filtern, zeigt der Ioniq 9 im Cockpit an, was passiert – inklusive Ladekurve, Spannung und Stromstärke.

Das schafft Vertrauen und ermöglicht ein bewussteres Fahr- und Ladeverhalten. Technikinteressierte kommen auf ihre Kosten, Alltagsnutzer profitieren durch bessere Planbarkeit.

Fazit