Frust über Abkürzen in Mexiko: „Mache es nächstes Jahr einfach genauso“

Frust über Abkürzen in Mexiko
„Mache es nächstes Jahr einfach genauso“

GP Brasilien 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 07.11.2025
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Noch während des Rennens ließen einige Piloten ihrem Frust über die hektische Startphase des Mexiko-Grand-Prix freien Lauf. Erregt fragten sie über Funk bei ihren Kommandoständen nach, ob es noch Strafen für die Autos gibt, die in der ersten Kurvenkombination einfach die Strecke verlassen und über die Wiese abgekürzt hatten. Doch diese Strafen gab es nicht.

In São Paulo war der Ärger immer noch groß darüber, dass die Rennleitung nicht eingegriffen hatte. "Ich war sehr überrascht, dass die Fahrer ohne Strafe davongekommen sind", gab zum Beispiel George Russell zu Protokoll. Der Mercedes-Pilot forderte, dass für die Zukunft über neue Lösungen nachgedacht wird. Dabei sollte man sich auch Inspiration bei anderen Rennstrecken holen.

"Wenn man sich zum Beispiel in Monza in der ersten Kurve verbremst, muss man durch eine künstliche Schikane aus Styropor-Blöcken und verliert dadurch viel Zeit", erklärte der Engländer. "Man könnte natürlich auch den ganzen Bereich mit einem großen Kiesbett ausfüllen. Aber eigentlich bin ich der Meinung, dass man hier gleich die ganze Kurve umbauen sollte. In der aktuellen Form sorgt sie nicht für gutes Racing, weil es hier nur eine Ideallinie gibt."

Mexiko nach Vorbild von Bahrain umbauen

Russell hat auch schon einen Vorschlag, welche Strecke die Mexikaner kopieren sollten: "In Bahrain kann man einen Angriff kontern, wenn man eine andere Linie nimmt. Da kann man sich bis hoch zu Kurve 4 duellieren. Die erste Kurve ist hier eher wie eine Haarnadel geformt. Da gibt es keine Probleme mit Track-Limits. Niemand käme auf die Idee, hier abzukürzen. Ich bin deshalb der Meinung, dass man die erste Kurve in Mexiko komplett ändern sollte."

Auch Lewis Hamilton beteiligte sich an der Diskussion über die Vorfälle beim letzten Rennen. Der Rekordsieger hatte als einziger Pilot eine Track-Limit-Strafe bekommen, weil er im Zweikampf mit Max Verstappen Kurve 5 ausgelassen und sich dadurch einen Vorteil verschafft hatte. Warum er dafür büßen musste, während seine Kollegen ohne Konsequenzen davonkamen, verstand der Ferrari-Fahrer auch zwei Wochen danach immer noch nicht.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Mexiko 2025
xpb

Alonso hat die Lösung

"Es gibt hier keine Klarheit, keine Transparenz und keine Verantwortlichkeit", schimpfte Hamilton in seiner Presserunde. "Für mich ist das Teil eines größeren Problems. Es herrscht fast so etwas wie Geheimniskrämerei, wie die Entscheidungen im Hintergrund getroffen werden. Dieses Problem muss angegangen werden. Solche Entscheidungen können über Karrieren oder Meisterschaften entscheiden. Da ist auf jeden Fall noch Arbeit nötig."

Fernando Alonso hatte sich in Mexiko ebenfalls schon über Funk beklagt. In São Paulo wandelte sich der Frust in Galgenhumor um: "Ich mache es nächstes Jahr einfach genauso", spottete der Spanier. "In Monaco wurde das Abkürzen in Kurve 1 auch lange toleriert. Dann habe ich hier auch mal abgekürzt und lag plötzlich auf Platz drei. Dann wurden die Regeln im Jahr darauf direkt geändert. Ich werde also einfach 2026 in Mexiko abkürzen. Das bedeutet dann, dass es für 2027 nicht mehr erlaubt ist."

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