Jetzt spricht sein Anwalt: Darum sitzt Sutil in Untersuchungshaft

Warum sitzt Sutil in Untersuchungshaft?
Jetzt spricht Sutils Anwalt

ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.12.2025
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Während sich der Formel-1-Zirkus auf ein dramatisches Finale in Abu Dhabi freut, hat ein ehemaliger Grand-Prix-Pilot gerade ganz andere Sorgen. Wie die "Bild"-Zeitung zuerst berichtete, war Adrian Sutil am 27. November von Beamten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg festgenommen worden.

Parallel sollen die Ermittler zu Anwesen des Deutschen in Monaco, der Schweiz und in Sindelfingen ausgeschwärmt sein, um Beweise sicherzustellen. Details zu der Angelegenheit wollten die Behörden allerdings noch nicht an die Öffentlichkeit geben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte lediglich, dass gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg mehrere Objekte durchsucht wurden.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich bisher auch noch nicht dazu äußern, was Sutil genau vorgeworfen wird. Die "Bild" zitiert Ermittler, die von einem Verdacht "des gemeinschaftlichen Betrugs im besonders schweren Fall und der gemeinschaftlichen Unterschlagung" sprechen. Der ehemalige Spyker-, Sauber- und Force-India-Pilot soll in den letzten Jahren in der Schweiz und in Monte Carlo mit Luxusautos gehandelt haben.

Anwalt bemüht um Aufklärung

Ob dabei alles mit rechten Dingen zuging, müssen jetzt die Ermittlungen klären. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Um etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen, hat sich am Donnerstag (4.12.) erstmals der deutsche Rechtsanwalt Dirk Schmitz zu Wort gemeldet. Er wurde von Adrian Sutil mit der Verteidigung beauftragt.

In dem Statement des Juristen heißt es: "In den vergangenen Tagen haben die Medien über strafrechtliche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und Maßnahmen der Ermittlungsbehörden im Zusammenhang mit Herrn Sutil berichtet. Derzeit befindet sich Adrian Sutil in Untersuchungshaft in Deutschland. Diese basiert wesentlich darauf, dass Herr Sutil über keinen Wohnsitz in Deutschland, sondern nur in Monaco verfügt."

Die Anschuldigungen, die im Raum stehen, weist Schmitz entschieden zurück: "Es ist aus seiner Sicht kein wirtschaftlicher Schaden gegenüber Dritten entstanden. Die Vorwürfe beziehen sich auf internationale und grenzüberschreitende Leasingverträge sowie Sicherungsvereinbarungen, die nach unterschiedlichen nationalen Rechtsstandards beurteilt werden und zu unterschiedlichen Bewertungen führen."

Adrian Sutil - Mille Miglia - Bescia - 2018
Pier Marco Tacca via Getty Images

Opfer oder Täter?

Der Anwalt deutet an, dass hinter der Verhaftung noch eine größere Story steht, auf die er jetzt aber noch nicht näher eingehen will: "Die Auslöser und begleitenden Umstände deuten auf den Versuch hin, den Ruf meines Mandanten gezielt und in irreführender Weise zu beschädigen. Adrian Sutil ist selbst Opfer einer großen Vermögensstraftat im europäischen Umfeld geworden. Hierzu werden zeitnah weitere Mitteilungen erfolgen."

Adrian Sutil kooperiere vollständig mit den Ermittlungsbehörden, um zu einer schnellen und umfassenden Aufklärung beizutragen. "Wir sind zuversichtlich, zu beweisen, dass sich die Vorwürfe strafrechtlich als unbegründet erweisen und sein großer Name als Formel-1-Fahrer vollständig rehabilitiert wird." Für den ehemaligen Grand-Prix-Piloten stehe außer Frage, dass die Klärung allein auf der Grundlage von Tatsachen und Beweismitteln zu erfolgen hat. "Er bedankt sich trotz der für ihn traumatischen Erlebnisse bei der Staatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt für den bisher korrekten und sachlichen Umgang", so Schmitz weiter.

Gefahr der Vorverurteilung

Dem Rechtsanwalt zufolge bitte der inhaftierte Rennfahrer die Öffentlichkeit und die Medien ausdrücklich darum, die Unschuldsvermutung zu respektieren und die laufenden Verfahren nicht durch spekulative oder vorverurteilende Berichterstattung zu beeinflussen. "Bewertungen sollten erst dann erfolgen, wenn die zuständigen Stellen ihre Arbeit abgeschlossen haben und gesicherte Erkenntnisse vorliegen. Adrian Sutil dankt allen Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern, die ihm in umfassender Weise gerade jetzt in dieser schwierigen und als ungerecht empfundenen Situation Unterstützung und Vertrauen entgegenbringen."

Fazit