F1-Kühlung in Mexiko: McLaren setzt auf minimale Öffnungen

F1-Hitzeduell in Mexiko
Warum McLarens Kühlsystem besser funktioniert

ArtikeldatumVeröffentlicht am 12.11.2025
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McLaren - F1-Technik - Kühlschlitze - Formel 1 - GP Mexiko 2025
Foto: ams

Beim Großen Preis von Mexiko 2025 spielt sich das heißeste Technik-Duell unter der Oberfläche ab. Während Ferrari und Red Bull die Karosserie ihrer Autos großflächig öffnen müssen, bleibt McLaren nahezu unbeeindruckt. Nur fünf schmale Kühlschlitze zieren die Motorabdeckung des MCL38.

Mexiko-Stadt liegt auf 2.240 Metern Höhe. Die Luft ist dort um ein Drittel weniger dicht als auf Meereshöhe. Das bedeutet: weniger Moleküle, die die Motorwärme aufnehmen können, und damit ein massives Kühlproblem. Normalerweise hilft der Fahrtwind, die heißen Bauteile zu temperieren. In der Höhenluft funktioniert dieser Effekt nur eingeschränkt. Die Ingenieure müssen gegensteuern – mit zusätzlichen Öffnungen.

Die Konkurrenz setzt auf große Öffnungen

Red Bull greift in Mexiko zu drastischen Maßnahmen. Die Kühlöffnungen in der Karosserie fallen so groß aus, dass sogar der "Honda"-Schriftzug auf dem V6-Motor mit bloßem Auge sichtbar wird. Ferrari wiederum bringt ein Mega-Paket zum Einsatz: Breite Kiemen auf halber Haubenlänge sorgen für eine direkte Wärmeabfuhr und stören gleichzeitig massiv den Luftstrom.

Der Kontrast zu McLaren könnte kaum größer sein. Die Rennwagen kommen mit einem einzigen, präzise integrierten Kühlfenster in der Motorabdeckung aus. Fünf Lamellen, eng geführt, steuern die warme Luft nach außen. Das restliche Bodywork bleibt unangetastet. Ergebnis: geringerer Luftwiderstand, stabilerer Anpressdruck, bessere Effizienz auf den Geraden.

Techniktrick im Detail

McLarens Technikabteilung rund um Peter Prodromou scheint beim MCL38 ein besonders effizientes internes Luftmanagement gefunden zu haben. Es ist denkbar, dass die Ingenieure die Strömung im Inneren so führen, dass sich Hitzezonen gar nicht erst aufbauen. Möglich wäre ein thermodynamisch cleverer Aufbau, bei dem die warme Luft gezielt aufsteigt und über definierte Bahnen abgeführt wird – ähnlich einem Miniatur-Wärmetauscher. Genaue technische Details sind nicht bekannt.

Oscar Piastri nutzt das kompakte Kühlkonzept voll aus. Über lange Stints kann er nah am Vordermann bleiben, ohne wie Ferrari oder Red Bull in "Lift-and-Coast"-Manöver zu verfallen. Zwar mangelt es dem MCL38 an reinem Topspeed, doch der konstante Luftstrom und die stabile Temperatur machen den Unterschied. Das Resultat: McLarens 13. Saisonsieg durch Lando Norris.

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