Ein Jahr ohne Sieg: Deshalb gewinnt Ferrari auch in Mexiko nicht

Ein Jahr ohne Sieg
Deshalb kann Ferrari auch in Mexiko nicht gewinnen

GP Mexiko 2025
ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 24.10.2025
Als Favorit speichern

Der Renntag in Mexiko (26.10.) wird aller Voraussicht nach ein unrühmliches Jubiläum für den erfolgreichsten Rennstall der Formel 1. Am 27. Oktober 2024 feierte Carlos Sainz den bis dato letzten Ferrari-Sieg in der Königsklasse – also vor fast genau einem Jahr. Die Roten waren im Saisonendspurt vor zwölf Monaten noch das stärkste Team. Den Konstrukteurstitel verpasste die Mythos-Marke am Ende um nur 14 Zähler gegenüber McLaren.

Das Ziel für 2025 lautete: Es musste endlich wieder ein WM-Pokal in den Trophäenschrank in Maranello gestellt werden. Doch früh in der Saison wurde klar, dass das auch dieses Jahr nichts wird. Der SF-25 war nie in der Lage, konstant um Podiumsplätze oder gar um Siege zu fahren. Charles Leclerc und Neuzugang Lewis Hamilton, der Carlos Sainz ersetzte, kämpften stets mit stumpfen Waffen.

Auch die große Hoffnung, mit Updates die Lücke zu schließen, verpuffte schnell. Vor allem Hamilton schimpfte über die Entwicklungen. In Spa holte er Ende Juli zum Rundumschlag aus. Der Rekordsieger forderte mehr Updates. Man müsse sich nur anschauen, in welchem Tempo die Konkurrenz ihre Autos weiterentwickle. Red Bull ist es sogar gelungen, den RB21 wieder zu einem konstanten Sieger-Auto für Max Verstappen zu verwandeln.

Ferrari steht an

Dagegen ist Ferrari abgesackt. Meistens ist der Rennwagen nur noch die vierte Kraft. Auch Mercedes hat einen Schritt nach vorne gemacht und kann immer wieder Highlights setzen, wie der Singapur-Sieg von George Russell zeigt. Seit Monaten rumort es deshalb bei Ferrari. Teamchef Frédéric Vasseur steht in der Kritik. Daran hat auch die Vertragsverlängerung Ende Juli nichts geändert.

"Wenn wir abliefern, dann ist immer alles toll und alle sind überschwänglich vor Freude. Wenn wir aber nicht gut sind, dann schlägt es in die andere Richtung aus," kennt Charles Leclerc das emotionale Ferrari-Umfeld. Der Monegasse befindet sich in seiner siebten Saison mit der Scuderia. Er weiß genau, wie die Uhren in Maranello ticken.

Leclerc schützt Vasseur

In Austin stärkte Ferrari-CEO John Elkann demonstrativ den Rücken von Vasseur. Der Firmenchef erschien sogar als Ehrengast persönlich beim Rennen in Texas. "All diese Gerüchte sind unbegründet", stellte Leclerc sich vor seinen Teamchef. "Lewis und ich sind auf einer Linie, was das angeht: Wir vertrauen beide darauf, dass Fred Ferrari wieder an die Spitze der Formel 1 führt."

Einzelne Highlights konnte Leclerc in dieser Saison bereits setzen. Zuletzt beim US-GP, als er mit der riskanten Strategie auf Soft-Reifen zu starten, die Konkurrenz narrte. Im Rennen zeigte er seinen Kampfgeist und wehrte sich rundenlang gegen den schnelleren Lando Norris im McLaren. Platz drei war der Lohn für die beherzte Fahrt.

Charles Leclerc - Ferrari - GP Mexiko 2025 - Mexiko-Stadt - Formel 1
xpb

Kaum Optimismus bei Ferrari

Ein weiterer Podiumsplatz in der Höhe von Mexiko-Stadt wäre schon ein Erfolg: "Um ehrlich zu sein, ist es unrealistisch, dass wir hier gewinnen können." Eine kleine Hintertür hielt sich der WM-Fünfte aber offen. "Sag niemals nie."

Beim Grand Prix in Austin nutzte er einen weiteren Vorteil, den er im Zweikampf mit Norris anwendete: "Ich habe nichts zu verlieren. Die anderen schon. Das hilft mir, vor allem beim Start, da kann ich einfach mehr riskieren."

Dann schob der achtmalige GP-Sieger nach: "Um angreifen zu können, muss ich aber in direkter Schlagdistanz liegen." Und das könnte ihm sowie Ferrari in Mexiko einen Strich durch die Rechnung machen, samt unrühmlichem Jubiläum.

Fazit