McLaren war dieses Wochenende als Favorit gesetzt. Aber das Pendel schwang in Zandvoort mit drei Trainingsbestzeiten eher für Lando Norris als für Oscar Piastri aus. Der WM-Führende zeigte aber mal wieder, wie sehr mit ihm zu rechnen ist, wenn es darauf ankommt. Bereits im ersten Run im dritten Abschnitt der Qualifikation setzte er die Bestzeit mit 1.08,662 Minuten und eliminierte damit den Rundenrekord von Max Verstappen aus dem Jahr 2021.
"Das war die Definition davon, zum richtigen Zeitpunkt in Topform zu sein", sagte Piastri. "Das ganze Wochenende über habe ich mich gut gefühlt, es gab nur ein paar Kurven, in denen ich nicht schneller fahren konnte. In diesen Kurven bin ich nicht wirklich schneller gefahren, aber dafür habe ich an anderer Stelle etwas mehr herausgeholt. Ich bin super glücklich über dieses Ergebnis."
Lando Norris musste die Zähne zusammenbeißen. Denn es gelang ihm auch bei seinem zweiten Versuch nicht, Piastri zu schlagen – obwohl der sich auch nicht verbesserte. Am Ende fehlten gerade mal 12 Tausendstelsekunden.
"Ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht auf der Pole bin, aber es war knapp, es waren trotzdem ein paar ordentliche Runden, also ist es auch nicht das Ende der Welt", sagte Norris. "Bei diesem Wind hängt vieles auch vom Glück ab. Ich hatte eine gute Runde im ersten Versuch in Q3, aber ein bisschen Gegenwind auf der Geraden und ich habe etwa eine Hundertstelsekunde verloren."
Verstappen wird Best of the Rest
Max Verstappen hatte mit rund 0,3 Sekunden etwas Respektabstand, aber war mit Platz drei immerhin dabei. "Dieses Wochenende war schwierig für uns, aber im Qualifying habe ich mich am besten übers ganze Wochenende gefühlt." Verstappen teilt sich die zweite Reihe nicht etwa mit Teamkollege Yuki Tsunoda, der 12. wurde, sondern mit Isack Hadjar vom Schwesterteam Toro Rosso. Der Franzose erreichte mit Rang vier sein bestes Quali-Ergebnis in diesem Jahr.
Mercedes war damit nur vierte Kraft. George Russell sicherte sich den fünften Rang, während Kimi Antonelli mit dem Ausscheiden in Q2 und dem elften Rang immer noch nicht ganz auf Augenhöhe ist. Ferrari hatte einen durchwachsenen Freitag, betrieb mit den Plätzen 6 und 7 so gesehen also Schadensbegrenzung. Glücklich kann man damit aber sicher nicht sein. Leclerc verbesserte sich am Ende noch und schob sich an Hamilton vorbei. Auch hier war es knapp. Nur 5 Hundertstel war der Monegasse vor seinem Teamrivalen.

Lance Stroll hatte erneut einen heftigen Unfall.
Lance Stroll crasht
Liam Lawson im Toro Rosso Carlos Sainz im Williams schoben sich sogar noch vor Fernando Alonso, der nur Zehnter wurde. Zu Beginn des Wochenendes schien es so, als könnte Aston Martin die gute Leistung aus Budapest wiederholen. Auch Teamkollege Lance Stroll konnte nichts dazu beitragen. Er hatte nach einem Unfall am Freitag erneut einen Crash und war daher in Q1 schon ausgeschieden.
Nico Hülkenberg setzte den Trend fort, in Q1 rauszufliegen. Der Sauber-Pilot landete nur auf Platz 17. Im Teamduell mit Gabriel Bortoleto, der von 13 startet, steht es nun schon 6:9 für den Brasilianer. Ebenfalls raus in der ersten Sitzung: Franco Colapinto, Esteban Ocon und Oliver Bearman.
Kurios: Im zweiten Quali-Abschnitt lief ein Fuchs über die Strecke in Zandvoort. Leclerc berichtete am Funk über das Tier, dass sich jedoch schnell wieder vom Acker machte.












