Mehr Rennen, weniger Belastung: Schnapsidee vom Williams-Teamchef?

Radikale Idee vom Williams-Teamchef
Mehr Formel-1-Rennen, weniger Belastung

ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.10.2025
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Formel-1-Boss Stefano Domenicali ist auf der Suche nach Ideen, wie sich höhere Einnahmen generieren lassen und wie die Königsklasse vor allem für ein jüngeres Publikum interessanter wird. Im Topf der Vorschläge liegen bereits die Verkürzung der Renndistanzen oder das Umdrehen der Startaufstellung – zumindest bei den Sprints.

Auch die Erhöhung der Anzahl der Sprints soll für ein größeres Publikum sorgen. Statt sechs Mini-Rennen soll es schon 2027 zwölf Mal pro Saison an den Samstagen um Punkte gehen. Williams-Teamchef James Vowles sieht die Idee kritisch: "Es stimmt, dass die Zahl der Zuschauer an den Sprintwochenenden nach oben geht. Ich denke aber, dass sechs Sprints die richtige Zahl ist."

Mehr Sprints würden auch mehr Einnahmen generieren. Die Renn-Promoter sind bereit, höhere Prämien für das Extra-Spektakel zu bezahlen. Doch Vowles hat eine Idee, wie man auch bei gleichbleibender Anzahl der Sprints, mehr abkassieren kann. Der ehemalige Strategie-Chef von Mercedes bringt die Idee ins Spiel, stattdessen die Zahl der Rennwochenenden zu erhöhen.

Fällt das Limit von 24 Rennen?

Domenicali hatte sich mit den Teams eigentlich darauf geeinigt, dass eine Grand-Prix-Saison mit 24 Terminen schon das Ende der Belastungsgrenze für alle Beteiligten darstellt. Doch Vowles hat eine Idee, wie man mehr Rennen ohne zusätzliche Strapazen realisieren könnte. "Ich bin für Zwei-Tages-Wochenenden – nur Samstag und Sonntag. Lasst uns die freien Trainings reduzieren und das Ganze in ein Spektakel verwandeln! Dann könnte man insgesamt ein paar Wochenenden mehr machen."

Die große Frage lautet jedoch, ob die Promoter bei dieser Idee mitspielen. Der Freitag generiert in der Regel substanzielle Einnahmen, auch wenn nur zwei Trainingseinheiten auf dem Programm stehen. Fällt er flach, müssen die Organisatoren mit sinkenden Umsätzen kalkulieren. Damit würden dann auch die Grand-Prix-Gebühren sinken, sonst droht das Geschäftsmodell für die Rennstreckenbetreiber nicht mehr aufzugehen.

"Man muss dabei Hand in Hand mit den Promotern arbeiten", führt Vowles seine Pläne aus. "Vielleicht brauchen wir eine andere Struktur bei den Grand-Prix-Gebühren. Aber ich denke, dass sich zwei zusätzliche Grands Prix im Jahr wirtschaftlich deutlich mehr auswirken als das Fehlen von ein paar Freitagen."

Formel 1 Sprint - GP Österreich 2024
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Verschiedene Wochenendformate parallel?

Zuerst muss der Vorschlag aber noch in die F1-Kommission eingebracht werden, wo dann auch die anderen Stakeholder der Formel 1 zu Wort kommen. Vowles erwartet keine einfache Diskussion: "In der F1-Kommission ist es nicht immer leicht, eine strukturierte Unterhaltung zu führen. Aber ich habe schon mit Stefano darüber gesprochen. Mir ist es am Ende egal, aber wir sollten zumindest mal darüber nachdenken. Wir hatten das vor ein paar Jahren ja schon, und da funktionierte es überraschend gut."

Vowles verweist dabei auf die Corona-Zeit, in der die Rennwochenenden zum Teil verkürzt wurden, um die Gefahr in der Pandemie zu reduzieren. Laut Vowles müssten auch nicht gleich alle 24 Rennwochenenden in Zwei-Tages-Events umgewandelt werden.

"Noch einmal zur Klarstellung: Ich will nicht sagen, dass wir in die eine oder andere Richtung gehen müssen. Aber ich denke, dass drei Trainingssession eine ganze Menge sind. Wir sind Sport und Unterhaltung zugleich – und wir müssen an die Fans denken. Wenn wir etwas Abwechslung hätten, wäre das also nichts Schlechtes. Und wenn es weniger Trainingszeit auf der Strecke gibt, sorgt das auch für Abwechslung."

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