F1-Stars attackieren die Stewards: Deshalb sind George Russell und Carlos Sainz sauer

Sainz und Russell springen Piastri zur Seite
F1-Stars attackieren die Stewards

ArtikeldatumVeröffentlicht am 20.11.2025
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"Vielleicht habe ich jetzt schon zu viel gesagt. Das sollte ich nicht", urteilte Carlos Sainz am Mittwoch (19.11.) in seiner offiziellen Medienrunde vor dem Las-Vegas-Grand-Prix. Seine Pressesprecherin nickte. Doch der Spanier war schon in Rage. Anlass für seine emotionale Rede vor den Journalisten war die Strafe von Oscar Piastri in São Paulo.

Der McLaren-Pilot hatte eine Zehn-Sekunden-Strafe erhalten, weil er im Rennen Andrea Kimi Antonelli touchiert hatte, der dann wiederum auf den auf der Außenbahn fahrenden Charles Leclerc abräumte. Für Letzteren war das Rennen gelaufen. Antonelli wurde Zweiter, während Piastri auf Rang fünf ins Ziel kam.

"Wenn man sich das mal genau anschaut, gibt es keine Zweifel, wer Schuld hat", sagte Sainz. Der Williams-Fahrer meinte damit Antonelli, der Piastri auf der Innenbahn zu wenig Platz gelassen habe. "Dass Oscar eine Strafe bekommen hat, ist nicht akzeptierbar. Dafür, dass wir die Spitze des Motorsports darstellen, geht das gar nicht."

Einmal in Fahrt legte der 31-Jährige nach: "Oscar hätte nichts anders machen können. Das weiß jeder, der schon mal ein Rennauto gefahren ist. Ich verstehe das nicht."

Sainz beklagt sich über Stewards

Der Williams-Pilot blickte zurück. "Ich kapiere auch nicht, wieso ich in Zandvoort und in Austin bestraft wurde. Es gab mehrere Vorfälle dieses Jahr, die ich nicht verstanden habe. Das ist nicht der Weg, den wir gehen sollten." Beim vorletzten WM-Lauf in Katar will die FIA ein Meeting abhalten, indem das thematisiert werden soll.

"Man kann kritisieren, wie die Richtlinien geschrieben sind. Wie behandelt man sie? Schwarz oder Weiß? Oder einfach als Richtlinien und nicht als Regeln? Aber für mich ist klar, dass wenn es so wie in Brasilien ausgelegt wird, nicht in Ordnung ist. Aber so wie es gerade ist, wird immer jeder schuldig gesprochen."

Sainz führte ein Beispiel an: "Ich habe ein Problem, wie mit stehenden Rädern umgegangen wird. Ein Verbremser heißt für die Stewards aktuell, dass man keine Kontrolle hat. Das ist aber falsch. Auch mit einem stehenden Rad kann man den Scheitelpunkt der Kurve erreichen."

George Russell pflichtete seinem Kollegen bei. "Es gibt eine Formulierung oder eine Sichtweise, dass wenn ein Auto blockiert, es als außer Kontrolle angesehen wird", führte der GPDA-Präsident (Fahrergewerkeschaft) an. "Aber die erste Kurve in Brasilien hängt nach innen. Da sind stehende Räder normal und du hast es trotzdem unter Kontrolle."

Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - GP Brasilien 2025
Andy Hone via Getty Images

Antonelli findet Strafe angemessen

Der Mercedes-Pilot bezog sich zudem auf die von Sainz kritisierten Richtlinien. "Deshalb müssen es Richtlinien sein, und du musst jede einzelne Kurve, jede Strecke, jeden Vorfall völlig unterschiedlich behandeln."

Eine Lösung hatte der 27-Jährige ebenfalls parat. "Wenn wir dieselben Stewards Rennen für Rennen hätten, könnten wir diese Gespräche führen und ihnen einige der Besonderheiten erklären, wie es ist, ein Formel-1-Auto auf einer Strecke wie Brasilien in einer Kurve wie Turn 1 zu fahren, wo der Reifen blockieren wird."

Eine andere Meinung hatte sein Teamkollege Andrea Kimi Antonelli. "Wenn man sich die Richtlinien anschaut, dann hat Oscar (Piastri) einen Fehler gemacht. Er war nicht auf der Höhe meines Spiegels. Wir werden dieses Thema in Katar für die Zukunft besprechen."

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