BMW 3er und BMW i3 im Vergleich: Die Unterschiede von Verbrenner und E-Modell

BMW 3er und BMW i3 im Vergleich
Die Unterschiede von Verbrenner und E-Modell

ArtikeldatumVeröffentlicht am 30.11.2025
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Unser Erlkönig-Fotograf hat die beiden Mittelklasse-BMW auf Testfahrt abgeschossen, bis auf die leichte Tarnung mit den fertigen Karosserien.

Besonders auffällig zeigt sich der unterschiedliche Dachverlauf. Beim elektrischen i3 verläuft das Dach deutlich flacher und zieht sich weiter nach hinten, bevor es sanft abfällt. Der 3er mit Verbrennungsmotor beendet die Linie früher und wirkt dadurch kompakter und dynamischer. Auch scheint der i3 etwas weniger steil im Wind zu stehen. Diese Unterschiede verändern nicht nur die Silhouette, sondern auch die Proportionen: Der i3 wirkt gestreckter und aerodynamischer, der 3er traditioneller und fahraktiver.

Auch die Fensterlinien unterscheiden sich erkennbar. Beim i3 ist das Fensterband im Bereich der C-Säule deutlich höher und neigt sich steiler nach unten. Die hintere Fensterstrebe neigt sich gen Fahrtrichtung, während bei Verbrenner-3er dieses Element nur leicht nach links strebt. Die steigt beim Modell mit konventionellen Motoren steil an, während der Hofmeisterknick beim E-BMW weniger ausgeprägt ist. Wenngleich beide hinteren Fensterenden getarnt sind, dürfte das hintere Fenster spitzer in die C-Säule hineinragen.

Auch das Heckfenster steht beim i3 durch die veränderte Dachlinie steiler und bildet am Heck einen kleinen Kick im Übergang zum Kofferraumdeckel. Beim 3er verläuft das Heckfenster sanfter im Deckel aus. Selbst Details wie die Position des Ladeanschlusses unterscheiden sich. Beim 3er sitzt der Tankdeckel weiterhin oberhalb des rechten Hinterrads, beim i3 dagegen tiefer und mittiger im Seitenteil.

An der Front tragen beide Modelle die flachen Doppelscheinwerfer mit der neuen Lichtsignatur. Der i3 verzichtet auf funktionale Kühlluftöffnungen und setzt auf geschlossene Flächen, während der 3er weiterhin sichtbare Lufteinlässe und ein aktives Kühlsystem erhält. Am Heck kommen schmale Leuchten bei beiden zum Einsatz, die weit in die Kotflügel ragen und mindestens beim i3 mit einem Leuchtenband verbunden sind. Der Kofferraumdeckelausschnitt erscheint gleich, ebenso wie die hintere Schürze, aus der beim Verbrenner die Auspuffendrohre ragen.

Innenraum und Technik

Auch im Innenraum gehen beide Modelle eigene Wege. Zwar teilen sie sich das neue "Panoramic Vision"-Display, das sich über die gesamte Frontscheibe zieht und als Head-up-System dient, doch die Gestaltung folgt unterschiedlichen Ansätzen.

Im i3 prägt ein minimalistisches, offenes Design den Charakter. Recycelte Materialien, helle Stoffe und eine schwebende Mittelkonsole schaffen ein luftiges Raumgefühl. Das Cockpit orientiert sich an der Architektur der "Neuen Klasse", bei der digitale Flächen die klassische Trennung von Armaturentafel und Mittelkonsole ablösen. Auf dem ersten Foto sieht man den freistehenden Bildschirm in der Mitte sowie das im Vergleich zur Studie recht konventionelle Lenkrad mit kleinem Pralltopf.

Erlkönig BMW i3
Stefan Baldauf

Der 3er bleibt vermutlich fahrerorientierter. Die Mittelkonsole dürfte klar auf den Fahrer ausgerichtet, die Materialwahl traditioneller ausfallen – mit Leder, Aluminium und sichtbaren Nähten.

Beide Varianten nutzen die gleiche Software-Architektur mit vier Zentralrechnern, die sämtliche Steuergeräte ersetzen. Das System ermöglicht Over-the-Air-Updates, KI-gestützte Assistenzfunktionen und eine tiefe Integration mit Smart-Home-Systemen. Der Unterschied liegt in der Inszenierung: Der i3 zeigt die Technik offen, der 3er integriert sie subtil in seine klassische Struktur.

Plattformen und Antriebe

Unter der Karosserie trennen sich die Wege deutlich. Der i3 basiert auf der neuen "Neuen Klasse", einer 800-Volt-Plattform mit Ladeleistungen bis 400 kW. Zehn Minuten am Schnelllader sollen für rund 300 Kilometer Reichweite genügen. Das Leistungsspektrum reicht von etwa 200 kW (272 PS) bis zu 1.000 kW (1.360 PS) im künftigen M3-Derivat mit vier Motoren.

Der 3er mit Verbrennungsmotor bleibt bei der weiterentwickelten CLAR-Architektur. Unter der Haube kommen Reihen-Vier- und -Sechszylinder der Baureihen B48 und B58 zum Einsatz, ergänzt durch Mildhybrid- und Plug-in-Systeme. Die neuen Plug-in-Varianten sollen über 100 Kilometer elektrisch fahren können. Der sportliche M350 ersetzt künftig den M340i und setzt auf ein mildhybridisiertes Sechszylinder-Triebwerk. Die bisherigen Namensendungen "i" und "d" entfallen, die Modellstruktur bleibt aber vertraut.

Der vollelektrische i3 kommt im Frühjahr 2026, kurz darauf folgt der i3 Touring. Die konventionellen 3er-Modelle werden im Laufe des Jahres nachgereicht.

Fazit