In Südamerika ist der in Brasilien entwickelte Ram Rampage bereits auf dem Markt, für die USA ist er angekündigt. Und bald bringt Stellantis den kompakten Pick-up auch offiziell nach Europa. Stellantis sieht den Ram Rampage aber nicht als Nutztier für das Handwerk. Der Rampage sortiert sich zwischen den Kompakt-SUV-Modellen und eben den großen Handwerker-Pick-ups vom Schlage eines Ford Ranger oder eines Toyota Hilux ein. Hier soll er vor allem die abenteuerlustige Lifestyle-Kundschaft ansprechen, die dem klassischen SUV schon wieder entwachsen ist.
Groß, aber nicht riesig
Äußerlich entspricht der Rampage dem, was Kunden von einem Ram-Pick-up erwarten – nur eben eine ganz Nummer kleiner als die mächtigen US-Modelle. Mit einer Länge von 5,03 Meter, einer Breite von 1,89 Meter und einer Höhe von 1,72 Meter bleibt der Rampage sogar knapp 20 Zentimeter unter der Länge typischer europäischer Mid-Size-Pick-ups.
Die Version Rebel zeichnet sich durch technische Akzente in Form von umfangreichen Schwarz- und Graphit-Finishes, spezielle 235/65-R17-All-Terrain-Reifen auf kantig gezeichneten Felgen sowie einen eigenständigen Kühlergrill aus. Der sportlichere R/T hingegen zeigt sich stromlinienförmiger mit speziellen Felgen, glänzend schwarzen Akzenten und einer charakteristischen Motorhaubengestaltung. Der R/T verfügt über steifere Federn und Stoßdämpfer, eine um zehn Millimeter geringere Bodenfreiheit und 19-Zoll-Felgen mit 235/55er-Reifen. Das schwarze Dach rundet das sportliche Paket ab. Das Ladevolumen des kompakten Pick-ups wird mit 980 Litern angegeben, die Nutzlast liegt bei 1.015 Kilogramm.
Kabine mit Pkw-Zuschnitt
Im für fünf Passagiere ausgelegten Innenraum macht der Rampage ganz auf Pkw. Das Armaturenbrett ist mit schwarzem Leder (Rebel) oder mit Wildleder (R/T) bezogen, ebenso die vorderen Türverkleidungen, die Mittelarmlehne und das höhen- sowie tiefenverstellbare Multifunktionslenkrad. Das Infotainment-System mit 12,3-Zoll-Zentral-Display und kabelloser Apple-CarPlay- und Android-Auto-Integration wird durch ein 10,3 Zoll großes Kombiinstrument ergänzt. Die Klimaregelung erfolgt über echte Tasten und Drehregler. Weitere Tasten sitzen auf dem Dreispeichenlenkrad. Sechs USB-Anschlüsse binden mobile Endgeräte ein. Für den Hörgenuss ist ein Harman/Kardon-Soundsystem an Bord.
Zwei kräftige Allradantriebe
Dass er nicht schwere Lasten von A nach B transportieren möchte, zeigt der Rampage bereits mit seinem Motorenangebot. Sportliche Naturen werden mit einem 272 PS und maximal 400 Nm starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner bedient, der den Pick-up bis zu 220 km/h (abgeregelt) schnell macht. Den Spurt von null auf 100 km/h schafft die R/T-Version in 6,9 Sekunden.
Wer eher zum Diesel neigt, greift zum 2,2-Liter-Turbo-Selbstzünder im Rampage Rebel mit 200 PS und höchstens 450 Nm Drehmoment. Der kommt auf maximal 196 km/h und erreicht die 100-km/h-Marke nach 9,9 Sekunden. Komplettiert werden beide Antriebsstränge durch einen Allradantrieb und eine Neungang-Automatik, deren Fahrstufen sich auch über Paddel am Lenkrad einlegen lassen. Abgerundet wird das Antriebskonzept durch eine zuschaltbare Untersetzung. Beide Motoren sind aus anderen Konzernmodellen bekannt.
Das Fahrwerk mit Mehrlenkerachsen bietet ein Pkw-ähnliches Fahrgefühl, ohne die Leistung und Geländegängigkeit zu beeinträchtigen. Das Fahrwerks-Layout, unterstützt durch Bodenfreiheit und Bereifung, wurde so ausgelegt, dass es verbesserte Böschungs-, Rampen- und Überfahrwinkel ermöglicht. Steer-by-Wire und Berganfahrhilfe werden durch die serienmäßige Bergabfahrhilfe (Hill Descent Control) unterstützt. Die Bremsanlage setzt rundum auf belüfteten Scheiben (Durchmesser 305 mm vorne, 320 mm hinten). Die elektrische Parkbremse verfügt über eine Auto-Hold-Funktion.
Umfangreiches Assistenz-Paket
Zum Fahrassistenzpaket des Rampage gehören ein Frontkollisions-Warnsystem mit Bremsunterstützung, eine autonome Notbremsfunktion mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion, ein Spurhalteassistent (LDW), ein Totwinkelassistent, ein Querverkehrswarner hinten (RCTA) sowie automatische Scheinwerfer. Für passive Sicherheit sorgen sieben Airbags. Zur Serienausstattung des Rampage gehören außerdem die Fernstartfunktion, Keyless Enter’n Go, ein automatisch abblendender Innenspiegel, Licht- und Regensensoren sowie elektrisch einklappbare Außenspiegel mit Einstiegsbeleuchtung.
Marktstart und Preise
Mit dem Vertrieb des Ram Rampage in Europa beauftragt Stellantis Partner KW Auto, der auch schon die größeren Ram-Modelle nach Europa bringt. Offen bleiben noch der Marktstarttermin und die Preise. In Brasilien ist der Ram Rampage zu Tarifen ab umgerechnet rund 37.000 Euro zu haben. Europäische Kunden dürfen sich aber getrost auf höhere Summen einstellen.












