Tod von Kienle: Ermittlungen zum Oldtimer-Betrug gehen weiter

Oldtimer-Fälschung
Wie geht es nach Klaus Kienles Tod weiter?

Zuletzt aktualisiert am 09.04.2025
Kienle Kalender 2020 Portrait eingeklinkt
Foto: Kienle Automobiltechnik / Hardy Mutschler / Collage: ams

Die Oldtimer-Szene ist erschüttert – der Betrugsfall rund um gefälschte Fahrgestellnummern und den renommierten Restaurationsbetrieb Kienle Automobiltechnik hat die Branche aufgewühlt. Doch der Fall bekommt eine neue Wendung: Der Hauptverdächtige, Klaus Kienle, wurde am 1. April 2025 tot aufgefunden. Doch trotz seines Todes gibt es noch offene Fragen und laufende Ermittlungen.

Seit den Durchsuchungen bei Kienle Automobiltechnik Ende Mai 2023 steht der Betrieb unter dem Verdacht, Oldtimer mit gefälschten Fahrgestellnummern in den Umlauf gebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft führte daraufhin Ermittlungen wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Personen ins Visier genommen, da sich Hinweise auf weitere Beteiligte ergaben. Klaus Kienle selbst konnte nicht mehr für die Betrugsaffäre zur Rechenschaft gezogen werden, da er im Alter von 77 Jahren verstarb.

Strafrechtliche Konsequenzen und der Prozess

Obwohl Klaus Kienle nicht mehr für seine Taten belangt werden kann, bleibt der Fall weiterhin von Bedeutung. Das Verfahren richtet sich nun gegen andere Personen, die möglicherweise in die Machenschaften verwickelt waren. Der Vorwurf des gewerbsmäßigen Betrugs könnte in einem Strafverfahren zu erheblichen Strafen führen – bis zu fünf Jahre Haft sind bei einem einfachen Betrug möglich, in besonders schweren Fällen sogar bis zu zehn Jahren.

Ein Prozess wäre auch für die Oldtimer-Szene von großer Bedeutung, da hier Klarheit über den Begriff der "Fälschung" und die Verantwortung von Gutachtern und Auktionshäusern geschaffen werden könnte. Thorsten Link, der den Fall recherchierte und in einer Dokumentation für den SWR aufbereitet hat, betont die Wichtigkeit, juristisch zu klären, wie Fälschungen in der Oldtimer-Branche zu definieren sind.

Ungeklärte Fragen und Perspektiven für die Branche

Bisher wurden Betrugsfälle mit gefälschten Fahrgestellnummern meist in Zivilverfahren geklärt, bei denen es zu einem Vergleich kam. Dabei wurden finanzielle Schäden ausgeglichen, und die Beteiligten konnten ihr Gesicht wahren. Ein öffentliches Strafverfahren könnte nun jedoch einen entscheidenden Unterschied machen, indem es das Thema auch in der Öffentlichkeit klärt und neue Maßstäbe setzt.

Kurz zusasmmengefasst:

  • Ermittlungen gegen mehrere Personen wegen gewerbsmäßigen Betrugs
  • Klaus Kienle starb im April 2025, Ermittlungen laufen weiter
  • Strafen im Fall eines Strafverfahrens: Bis zu zehn Jahre Haft
  • Bedeutung des Verfahrens für die Definition von Fälschungen in der Oldtimer-Szene
  • Mögliche Auswirkungen auf die Rolle von Gutachtern und Auktionshäusern