International Harvester Scout: Ein echter Scout zum Verlieben

International Harvester Scout II 345 4×4 (1978)
Ein echter Scout zum Verlieben

ArtikeldatumVeröffentlicht am 01.12.2025
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Wer bisher noch nicht verstanden hat, warum sich Volkswagen vor einigen Jahren die amerikanische Marke Scout gekauft hat, kann sich ja einmal dieses Schmuckstück ansehen. Dieser International Harvester Scout II von 1978 gehört nämlich nicht nur in die Kategorie "Haben Wollen", sondern zeigt auch die Formensprache, die bei den neu aufgelegten Modellen als Vorlage diente. Sorgfältig restauriert, technisch überholt und optisch ein Volltreffer, verbindet dieser 1978er pures Offroad-Erbe mit dem Charme der späten 70er-Jahre auf typisch amerikanische Weise.

Ein Leben im Südwesten der USA

Dieser Scout II begann sein Leben in Colorado und verbrachte anschließend rund 45 Jahre unter der Sonne Arizonas. Das trockene Klima trug dazu bei, seine rostgefährdete Substanz zu erhalten – ideale Voraussetzungen für die umfassende Restaurierung, die 2024 begann. Die Karosserie wurde vom Rahmen abgehoben, der Rahmen gereinigt und lackiert, und Stück für Stück entstand ein Scout, der heute wieder so souverän dasteht wie zu seiner Zeit.

Die zweifarbige Lackierung in Beige und Braun – inklusive der klassischen Rallye-Grafiken – passt in die Zeit und perfekt zum kompakten Äußeren. Ein abnehmbares Traveltop-Hardtop, Chromstoßfänger, Schiebefenster und ein Dachgepäckträger dürfen am Geländewagen natürlich nicht fehlen. Kleine Lackmakel existieren, aber sie zeugen von echten Erinnerungen an sein langes Leben.

Auftritt mit Präsenz: Fahrwerk, Räder und Haltung

Auf seinen 15-Zoll-Ion-Alufelgen und den 33×10,5-Zoll-BFGoodrich-All-Terrain-Reifen steht dieser Scout so breitbeinig da, als hätte er gerade einen Baum gefällt. Das Rough-Country-Liftkit sorgt für die richtige Bodenfreiheit, ohne dass er aussieht wie ein falscher Bronco auf Stelzen. Mit manuell sperrbaren Naben, Servolenkung und vorderen Scheibenbremsen ist er bereit für alles – Waldwege, Felskanten oder einfach den Parkplatz vor dem Baumarkt, wo er garantiert jedem modernen SUV die Show stiehlt.

Drinnen geht’s weiter mit der Zeitreise: braunes Vinyl, karierte Einsätze und frisch verlegter Teppich – als hätten ein sattelfester Sattler und ein 70er-Jahre-Modeberater gemeinsame Sache gemacht. Türen, Sitze, Rückbank: alles im selben Muster, alles frisch, alles herrlich retro. Die Einzelsitze vorne, die praktische Klappbank hinten, eine abschließbare Mittelkonsole und eine funktionierende Klimaanlage bescheren dem Scout obendrein echten Alltagsnutzen.

Das Holzlenkrad an der neigbaren Lenksäule verströmt Wohnzimmer-Vibes, während der Tacho bis 100 mph eher sagt: "Immer mit der Ruhe." Die angezeigten 53.000 Meilen sind vielleicht echt, vielleicht nicht – aber wer diesem Auto nach akribischer Wahrheit fragt, hat den Spaß nicht verstanden.

Ein V8 wie ein Lagerfeuer

Unter der Motorhaube arbeitet der 345-Kubikzoll-V8 – das große Herz des Scout. Überholt vom Vorbesitzer und mit neuen Ventildeckeldichtungen, Zündkerzen und Zündkabeln versehen, läuft er genau so, wie man es sich wünscht: kraftvoll, sonor, vertrauenerweckend. Ein Holley-Vergaser und Magnaflow-Schalldämpfer runden das Setup ab. Die Kraft gelangt über ein Dreigang-Automatikgetriebe sowie das zweistufige Dana-20-Verteilergetriebe an Hinter- oder Allradantrieb.

Übrigens sind die Preise für gut erhaltene und restaurierte Scouts nicht unverschämt hoch. Das aktuelle Gebot liegt noch unterhalb von 30.000 US-Dollar – also gut 25.000 Euro. Damit ist ein so schön restaurierter Ami ein echtes Schnäppchen. Wir checken schon mal die aktuellen Preise für eine Seecontainer-Überführung.

Fazit