Alfa und Maserati wackeln: McKinsey bewertet Stellantis-Marken

US-Zölle und Verluste
Stellantis prüft Marken-Aus für Alfa und Maserati

Zuletzt aktualisiert am 14.04.2025
Stellantis möchte Maserati und Alfa Romeo loswerden
Foto: Hersteller/ams

Der Automobilkonzern Stellantis lässt derzeit die strategische Ausrichtung seiner Premiummarken Alfa Romeo und Maserati durch die Unternehmensberatung McKinsey analysieren. Beide Marken haben derzeit wirtschaftliche Schwierigkeiten, außerdem machen Stellantis die politischen Entwicklungen, insbesondere die des US-Markts, zu schaffen.

Im Jahr 2024 verkaufte Maserati weltweit nur noch 11.300 Fahrzeuge. Der daraus resultierende operative Verlust belief sich auf 260 Millionen Euro. Der US-Markt spielt für Maserati eine zentrale Rolle: Rund 35 bis 40 Prozent der Verkäufe entfallen auf die Vereinigten Staaten. Neue Importzölle von 25 Prozent unter der US-Regierung von Donald Trump erhöhen nun den Druck zusätzlich. Auch Alfa Romeo kämpft im Moment mit rückläufigen Absätzen. Beide Marken produzieren ausschließlich in Europa und sind somit stark von Exportzöllen betroffen.

Stellantis streicht Investitionen

Bereits im März 2025 hatte Stellantis angekündigt, geplante Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro für Maserati zu streichen. Davon betroffen sind unter anderem neue Modellentwicklungen und die Elektrifizierungsstrategie. Die Einführung des vollelektrischen MC20 Folgore wurde angesichts geringer Nachfrage vorerst gestoppt.

Laut Informationen von Bloomberg wurde McKinsey beauftragt, verschiedene Zukunftsszenarien für beide Marken zu prüfen. In Betracht gezogen werden:

  • Partnerschaften mit anderen Automobilherstellern
  • Technologische Kooperationen
  • Eine mögliche Ausgliederung aus dem Stellantis-Konzern

Asiatische Hersteller sollen laut Bloomberg bereits Interesse bekundet haben. Die Pläne befinden sich jedoch noch in einem frühen Stadium.

Stellungnahmen aus dem Unternehmen

Santo Ficili, CEO von Maserati, versicherte gegenüber der Gewerkschaft Uilm, dass sich Stellantis weiterhin zu Maserati und den italienischen Produktionsstandorten bekenne, wie Reuters berichtet. Zugleich räumte er ein, dass die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation eine strategische Neubewertung notwendig mache. Der Vorstandsvorsitz bei Stellantis ist derzeit unbesetzt. Vorübergehend führt John Elkann das Unternehmen.