Cybertruck geht baden – unfreiwilliger Amphibien-Test scheitert

Welche Fahrzeuge können schwimmen?
Der Cybertruck nicht - diese Fahrzeuge schon

Zuletzt aktualisiert am 17.03.2025
Cybertruck versinkt im Hafen
Foto: Hersteller/ams

Elon Musk ist bekannt für seine gewagten Versprechen. Eines davon: Der Cybertruck könne "kurzzeitig als Boot dienen". Doch ein Vorfall im kalifornischen Ventura Harbor zeigt, dass die Realität anders aussieht. Beim Versuch, einen Jetski ins Wasser zu lassen, endete ein Cybertruck in den Fluten des Hafens – und kam nicht von selbst wieder heraus.

Der Fahrer des Cybertrucks wollte seinen Jetski ins Wasser setzen und steuerte sein Fahrzeug rückwärts die Rampe hinunter. Was genau passierte, ist unklar, doch offenbar ging etwas schief: Entweder wurde die Bremskraft des schweren Pick-ups unterschätzt, oder ein Bedienfehler führte dazu, dass das Fahrzeug weiterrollte, bis es vollständig im Hafenbecken versank. Der Fahrer konnte sich rechtzeitig retten, aber für den Cybertruck gab es kein Zurück.

Die Bergung gestaltete sich aufwendig. Taucher mussten das Fahrzeug orten und ein Seil daran befestigen, bevor es von einem Kran aus dem Wasser gezogen wurde. An der Aktion waren neben der Feuerwehr auch die Ventura Harbor Patrol, die US-Küstenwache und das California Department of Fish and Wildlife beteiligt. Der Vorfall sorgte schnell für Aufsehen – nicht nur wegen des spektakulären Bildes eines versunkenen Cybertrucks, sondern auch wegen Musks früherer Behauptung, dass sein Elektro-Pick-up durchaus mit Wasser zurechtkomme.

Cybertruck: Boot oder nicht?

Elon Musk hatte 2022 auf Twitter (heute X) behauptet, der Cybertruck sei "wasserdicht genug", um "kurzzeitig als Boot zu dienen". Doch dieser Vorfall zeigt deutlich, dass Wasserdichtigkeit und Schwimmfähigkeit nicht dasselbe sind.

Tatsächlich ist das Batteriegehäuse des Cybertrucks gut abgedichtet, um Wasser und Schmutz fernzuhalten – aber das bedeutet nicht, dass das gesamte Fahrzeug über Wasser bleiben kann. Mit einem Gewicht von rund drei Tonnen bräuchte es große luftdichte Kammern, um schwimmfähig zu sein, doch genau die fehlen. Zudem fehlt eine geeignete Antriebstechnik für den Wasserbetrieb. Ohne spezielle Propeller oder eine wasserfeste Radkonstruktion kann sich der Cybertruck auf dem Wasser nicht fortbewegen. Das unfreiwillige Experiment im Hafen von Ventura hat damit klar bewiesen: Ein Amphibienfahrzeug ist der Cybertruck nicht.

Diese Fahrzeuge können wirklich schwimmen

Während der Tesla-Pick-up auf dem Wasser kläglich gescheitert ist, gibt es durchaus Fahrzeuge, die für den amphibischen Einsatz konzipiert sind. Ein Beispiel ist der Gibbs Aquada, ein Sportwagen, der in nur fünf Sekunden von Land- auf Wasserbetrieb umschalten kann. Auch der Rinspeed Splash, ein Konzeptfahrzeug aus der Schweiz, ist dafür ausgelegt, sich auf dem Wasser mittels ausklappbarer Hydrofoils fortzubewegen. Wer es etwas robuster mag, könnte mit dem WaterCar Panther Spaß haben – einem Jeep-ähnlichen Fahrzeug, das sich mit wenigen Handgriffen in ein Boot verwandelt.

Neben diesen zivilen Modellen gibt es auch militärische Amphibienfahrzeuge. Der VW Schwimmwagen, der im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde, war speziell dafür gebaut, sich sowohl auf Straßen als auch auf Gewässern zu bewegen. Auch moderne Schützenpanzer wie der russische BTR-80 verfügen über einen Wasserantrieb, um Flüsse und Seen zu durchqueren. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist der DUKW, ein Amphibienfahrzeug der US-Armee aus den 1940er Jahren, das noch heute in einigen Städten für Touristentouren genutzt wird.

Hamburgs Schwimmbus: Vom Asphalt direkt in die Elbe

Wer eine echte Amphibienfahrt erleben möchte, muss nicht weit reisen. In Hamburg gibt es den Hafencity Riverbus, der sowohl auf Straßen als auch auf dem Wasser fährt. Dieses einzigartige Fahrzeug basiert auf einem LKW-Fahrgestell, wurde aber mit einer Schiffszulassung ausgestattet. Touristen können damit eine Stadtrundfahrt machen, bevor der Bus direkt in die Elbe gleitet und im Wasser weiterfährt.