EU-Verbrenner-Aus-Aus: Der Elektrodruck auf Dienstwagenfahrer wächst

EU-Verbrenner-Aus-Aus
Der Elektrodruck auf Dienstwagenfahrer wächst

ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.12.2025
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Dienstwagen Besteuerung Studie Kosten CO2
Foto: Hersteller / T&E / Patrick Lang

Die EU-Kommission hat sich darauf verständigt, das sogenannte Verbrenner-Aus zu entschärfen. In der EU sollen auch nach 2035 Autos mit Verbrennungsmotor neu zugelassen werden können.

Steueranreize für emissionsfreie Dienstwagen

Das EU-Dokument zur neuen Marschrichtung enthält aber auch einen Artikel zur geplanten Emissions-Regulierung für gewerbliche Flotten, der Dienstwagenfahrer aufhorchen lässt. Die EU will die Mitgliedstaaten verpflichten, bis 2030 nationale Vorgaben für die Elektrifizierung von Firmenwagen einzuführen – abhängig von Wirtschaftskraft und dem bisherigen Elektroanteil. EU-Kommission will steuerliche Anreize im Fahrzeugmarkt so stärker an Klimaziele und Emissionsfreiheit koppeln.

Für Deutschland würde das bedeuten, dass im Jahr 2030 54 Prozent der neu zugelassenen Dienstwagen emissionsfrei sein müssen, 2035 liegt das Ziel dann bei 95 Prozent, berichtet das Handelsblatt. Derzeit sind es 21 Prozent. Fuhrparks kleiner und mittelgroßer Unternehmen sind laut dem aktuellen EU-Dokument ausgenommen. Deutschland könnte den Vorgaben der EU etwa durch steuerliche Anreize nachkommen, so der Handelsblatt-Bericht weiter.

Perspektivisches Dienstwagen-Aus für Diesel und Benziner

Dafür gibt die EU vor, dass das deutsche Dienstwagenprivileg in Zukunft nur noch für bestimmte Fahrzeugklassen gilt – und nicht mehr für reine Benziner und Diesel. Eine unmittelbare Abschaffung nationaler Modelle wie der in Deutschland üblichen 1-Prozent-Regelung zur Dienstwagenbesteuerung sei durch die EU nicht vorgesehen, meldet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die EU will aber steuerliche Begünstigungen perspektivisch aber stärker auf emissionsarme und emissionsfreie Fahrzeuge ausrichten. Hintergrund ist der hohe Anteil von Firmenwagen an den Pkw-Neuzulassungen in der EU, der aus Sicht Brüssels ein zentraler Hebel für den Hochlauf der Elektromobilität ist. Rund 60 Prozent aller Neuzulassungen in der EU entfallen auf Firmenwagen.

Bislang sind alle geplanten Veränderungen allerdings nur Vorschläge. Die gehen nun an das Europaparlament und die EU-Staaten. Sie können Änderungen vornehmen. Sowohl Abschwächungen als auch Verschärfungen sind immer noch möglich. Zum Beschluss ist eine Mehrheit in beiden Institutionen nötig. Wie lange dieser Prozess dauern wird, ist derzeit offen.

Fazit