Ford und Renault: Elektroauto-Kooperation für Europa

Ford und Renault
Elektroauto-Kooperation für Europa

ArtikeldatumVeröffentlicht am 15.12.2025
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Renault Ford Kooperation Elektroauto
Foto: Renault/Ford

Die Ampere-Plattform der Renault Group ist in zwei Varianten verfügbar: AmpR Small und AmpR Medium. Während die kleinere Plattform für kompakte Modelle wie den Renault 5 oder Alpine A290 ausgelegt ist, dient die größere AmpR Medium-Plattform als Basis für Fahrzeuge wie den Renault Megane oder den Nissan Ariya. Laut Renault ermöglicht die Plattform Kostensenkungen von bis zu 40 Prozent, was sie besonders attraktiv für Volumenmodelle macht. Die Plattform nutzt modernste Technologien, darunter Siliziumkarbid-Halbleiter, die eine höhere Effizienz und geringere Energieverluste gewährleisten.

Ford plant, diese Plattform für zwei neue Elektrofahrzeuge zu nutzen, die ab 2028 auf den Markt kommen sollen. Die Produktion wird in der sogenannten ElectriCity in Nordfrankreich stattfinden, einem hochmodernen Fertigungszentrum der Renault Group. Trotz der gemeinsamen Plattform wird Ford ein eigenständiges Design und eine markentypische Fahrdynamik beisteuern, um die Fahrzeuge klar als Ford-Modelle zu positionieren.

Wettbewerb mit deutschen Herstellern

Die Kooperation zwischen Ford und Renault stellt eine strategische Antwort auf die Plattformstrategien deutscher Hersteller wie Volkswagen dar. VW setzt mit seiner MEB-Plattform auf eine ähnliche Strategie, um Skaleneffekte zu erzielen und die Produktionskosten zu senken. Im Vergleich dazu bietet die Ampere-Plattform den Vorteil einer flexibleren Nutzung für unterschiedliche Fahrzeugsegmente. Während VW bereits eine breite Palette an Modellen auf der MEB-Plattform anbietet, steht Ford mit der Ampere-Plattform noch am Anfang. Dennoch könnte die Partnerschaft mit Renault Ford einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, insbesondere im Hinblick auf die Produktionskosten und die schnelle Markteinführung neuer Modelle.

Marktstrategische Überlegungen

Die Entscheidung, die Produktion nach Frankreich zu verlagern, ist nicht nur aus Kostengründen sinnvoll, sondern auch strategisch klug. Frankreich bietet mit seiner starken Automobilindustrie und staatlichen Förderprogrammen für Elektromobilität ideale Voraussetzungen. Zudem ermöglicht die Zusammenarbeit mit Renault Ford den Zugang zu einem etablierten Lieferantennetzwerk und modernsten Fertigungstechnologien. Dies könnte Ford helfen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu steigern.

Herausforderungen und Risiken

Trotz der offensichtlichen Vorteile birgt die Partnerschaft auch Risiken. Eine der größten Herausforderungen wird es sein, die Fahrzeuge trotz der gemeinsamen Plattform als eigenständige Ford-Modelle zu positionieren. Dies erfordert nicht nur ein einzigartiges Design, sondern auch eine klare Differenzierung in der Markenkommunikation. Zudem bleibt abzuwarten, wie die Kooperation mit Renault die bestehende Partnerschaft von Ford mit Volkswagen im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge beeinflussen wird.

Ausblick: Was bedeutet das für die Kunden?

Für die Kunden könnte die Zusammenarbeit zwischen Ford und Renault eine größere Auswahl an Elektrofahrzeugen zu wettbewerbsfähigen Preisen bedeuten. Die Nutzung der Ampere-Plattform könnte dazu beitragen, die Produktionskosten zu senken und diese Einsparungen an die Verbraucher weiterzugeben. Gleichzeitig könnten die Fahrzeuge von den technischen Stärken beider Unternehmen profitieren, wie der Fahrdynamik von Ford und der Effizienz der Renault-Plattform.

Fazit