Neue Winter-Fahrverbote in Tirol ab Dezember: Hier dürfen Sie die Autobahn nicht verlassen

Neue Winter-Fahrverbote in Tirol
Hier dürfen Sie die Autobahn im Stau nicht verlassen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 10.12.2025
Als Favorit speichern
Tirol Autobahn Schnee
Foto: JOE KLAMAR via Getty Images

Die Maßnahme soll verhindern, dass Autofahrer bei Staus auf den Hauptverkehrsachsen auf kleinere Straßen ausweichen. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Belastung für Anwohnerinnen und Anwohner in den Tälern zu verringern.

Die Verbote gelten vom 20. Dezember 2025 bis zum 6. April 2026 jeweils an Wochenenden und Feiertagen von 07:00 bis 19:00 Uhr. Aufgrund der fortgesetzten Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerautobahn werden zusätzlich im Großraum Innsbruck und im Wipptal Beschränkungen eingeführt. Diese gelten im Zeitraum vom 27. Dezember 2025 bis zum 1. März 2026.

Alle Fahrzeugarten von den Fahrverboten betroffen

Die Regelung betrifft alle Kraftfahrzeuge, die sich auf Durchreise befinden, also kein Ziel in Tirol haben. Sie sollen bei Staus auf der A12 Inntalautobahn, der B179 Fernpassstraße oder der B182 Brennerstraße nicht auf kleinere Routen ausweichen. Der Verkehr soll gezielt auf den Hauptachsen gehalten werden, um Überlastungen in Ortschaften und Tälern zu vermeiden.

Dosierampeln regeln die Zufahrten

Ausgenommen vom Verbot sind der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr. Wer in Tirol Urlaub macht, Freunde oder Familie besucht oder geschäftlich unterwegs ist, darf die gesperrten Straßen weiterhin nutzen. Bei Kontrollen ist ein glaubhafter Nachweis erforderlich. Akzeptiert werden etwa Buchungsbestätigungen, Adressangaben oder andere Belege, die ein konkretes Fahrtziel in Tirol erkennen lassen.

Kontrolliert wird die Einhaltung der Fahrverbote durch die Tiroler Polizei sowie durch speziell geschulte Mitarbeiter der Bezirke. Zusätzlich werden Dosierampeln an stark frequentierten Knotenpunkten eingesetzt. Sie begrenzen die Zahl der Fahrzeuge, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in eine Strecke einfahren dürfen. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass sich lange Fahrzeugkolonnen durch kleinere Gemeinden schieben.

Hohe Belastung durch die Luegbrücke

Die Landesregierung verweist auf die Erfahrungen aus den Vorjahren: Seit Einführung der Maßnahme sei die Zahl der Verkehrsverstöße und der Staus in den betroffenen Regionen deutlich zurückgegangen. Im Winter 2024/25 wurden laut Angaben des Landes rund 250.000 Fahrzeuge auf die Hauptverkehrsachsen zurückverwiesen. Auch im Sommer 2025 nutzten zahlreiche Fahrer Navigationsgeräte, die nun dank der Datensperrung der Tiroler Landesbehörden Ausweichstrecken gar nicht mehr vorschlagen.

Besonders entlang der Inntalautobahn und des Brennerkorridors kommt es seit Beginn der Luegbrücken-Sanierung immer wieder zu erheblichen Verzögerungen. Da diese Arbeiten voraussichtlich bis 2027 andauern, rechnet das Land Tirol mit dauerhaft hoher Verkehrsbelastung. Die Fahrverbote sollen daher auch in den kommenden Jahren fortgeführt oder erweitert werden, falls die Situation es erfordert.

Auf diesen Strecken gilt das Fahrverbot

Das Land Tirol weist darauf hin, dass Verstöße gegen die Fahrverbote mit Geldstrafen geahndet werden können – mindestens 90 Euro werden fällig. Reisende sollten sich deshalb vor Fahrtantritt informieren, ob ihre Route betroffen ist, und bei Staus auf den Autobahnen bleiben. Für Urlauber mit Ziel in Tirol empfiehlt es sich, entsprechende Nachweise griffbereit zu halten.

Zudem rät die Landesregierung, Navigationsgeräte und Routenplanungs-Apps regelmäßig zu aktualisieren. Nur so können aktuelle Sperrungen korrekt angezeigt und versehentliche Verstöße vermieden werden. Durch die digitale Einbindung der Fahrverbote in die Systeme vieler Anbieter wird verhindert, dass Umfahrungen überhaupt als Alternative vorgeschlagen werden.

Fazit