Auch wenn die internationalen Begehrlichkeiten nach den kompakten und sparsamen Kei-Cars wachsen, sind die Kleinstwagen bislang ein Ur-japanisches Thema. Die Kei-Cars sind speziell auf die beengten Straßenverhältnisse in japanischen Metropolen zugeschnitten und unterliegen genauen gesetzlichen Vorschriften. Unter den japanischen Autobauern ist das Kei-Car-Segment, das immerhin rund 35 Prozent des Gesamtmarkts ausmacht, stark umkämpft. Jetzt macht sich der chinesische Elektroautospezialist BYD auf, den Kei-Car-Markt im Nachbarland aufzumischen. Der Einstieg von BYD wäre die erste ernsthafte Konkurrenz von außerhalb Japans im Kei-Car-Segment.
Klassischer Kei-Car-Kasten
Auf der Japan Mobility Show 2025 hat BYD den BYD Rocco vorgestellt. Der Van ist exakt auf die japanischen Kei-Car-Vorschriften zugeschnitten. Laut Gesetz dürfen sie 3,40 Meter lang, 1,48 Meter breit und 2 Meter hoch sein, die Motorleistung ist auf 64 PS begrenzt. Nur dann werden Steuer- und Parkplatzvorteile gewährt.
Das Design des Rocco fällt Kei-Car-typisch kastig aus. Front und Heck fallen senkrecht ab. Die 15 Zoll großen Räder sitzen ganz weit in den Karosserieecken. Einer kurzen, waagerechten Stummelmotorhaube folgt eine fast senkrecht stehende Windschutzscheibe. Zustieg zu den vorderen Plätzen gewähren konventionelle Türen, den Fond entert man über zwei seitliche Schiebetüren. Zugriff erlauben konventionelle Bügelgriffe. Am Heck gibt es eine große Klappe. Die abgedunkelten Fenstersäulen lassen die Glasflächen umlaufend erscheinen. Einziger Designakzent ist die nach oben strebende Fensterlinie an der D-Säule, die allerdings nicht bis ganz ans Dach reicht. Das LED-Lichtdesign der Front spiegelt sich im Leuchtenband am Heck.
Basis mit 180 km Reichweite
BYD selbst hat bislang keine technischen Daten zum Rocco veröffentlicht. Berichten aus China zufolge ist der BYD, ähnlich wie seine japanischen Wettbewerber, mit einer 20 kWh großen LFP-Batterie bestückt, die rund 180 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Über eine zweite, größere Batterie, die die Reichweite dann auf 300 Kilometer erhöht, wird spekuliert. Für ein Fahrzeug, das ausschließlich in der Großstadt bewegt wird, wäre aber auch schon die Basisbatterie völlig ausreichend. Die maximale Ladeleistung liegt bei 100 kW. Mit an Bord soll zudem ein Wärmepumpen-Heizungs- und Lüftungssystem sein. Der Elektromotor, der die Vorderräder antreibt, dürfte 47 kW leisten und so den gesetzlichen Rahmen voll ausreizen.
Für die Welt, aber nicht für China
Platziert wird der BYD Rocco gegen Wettbewerber wie den Nissan Sakura und den Mitsubishi eK X EV – zwei von Japans erfolgreichsten Elektro-Kei-Cars. Der Preis für den BYD Rocco wird mit umgerechnet rund 15.000 Euro kolportiert. Als Marktstarttermin in Japan wird der Sommer 2026 genannt. Der neue Mini-Van soll nicht in China angeboten werden; andere Exportmärkte über Japan hinaus sind laut einem BYD-Sprecher aber denkbar.












