Der Ford F-150 Lightning gilt zwar als Bestseller unter den US-Elektrotrucks, dennoch bleibt die Elektroversion des F-150 beim Absatz weit hinter den Erwartungen zurück. Bis Ende September konnte Ford vom Lightning in Nordamerika im laufenden Jahr nur 23.034 Exemplare verkaufen. Damit war der E-Truck das am schlechtesten verkaufte Modell des gesamten Ford-Portfolios und blieb selbst hinter Nischenmodellen wie dem Lincoln Nautilus, dem Transporter E-Series und dem Mustang zurück. Ursprünglich plante Ford mit einem Jahresabsatz von 150.000 Exemplaren. Jetzt gilt der Lightning als teurer Verlustbringer.
Hohe Verluste, geänderte Rahmenbedingungen
Hinzu kommt, dass Ford seit Start seiner Elektrooffensive im Jahr 2023 rund 13 Milliarden Dollar Verlust mit der Elektro-Sparte eingefahren hat. Zudem sind für US-Käufer die staatlichen Kaufprämien entfallen. Die Administration Trump hat auch die Kraftstoffverbrauchsvorschriften gelockert, was Verbrenner-Modelle wieder attraktiver macht, und gleichzeitig Zölle eingeführt, die die Produktionskosten weiter in die Höhe treiben. Nach Informationen des Wall Street Journals erwägt Ford jetzt angeblich die Einstellung des F-150 Lightning.
Produktionskapazitäten bereits verlagert
Bereits im September kündigte Ford an, die Produktion des F-150 Lightning auf unbestimmte Zeit auszusetzen, um sich auf die Produktion von benzinbetriebenen Trucks zu konzentrieren. Infolgedessen wurden die Mitarbeiter des Rouge Electric Vehicle Center in das nahegelegene Dearborn Truck Plant versetzt, um dort in der Nachtschicht zu arbeiten. Dieser Schritt war eine unmittelbare Folge des Brands beim Zulieferer Novelis, der Ford mit Aluminium versorgt. Der Autobauer wollte die knappen Ressourcen auf die Verbrenner-Trucks konzentrieren. Zudem besteht bei diesen weiter eine hohe Nachfrage. Laut Wall Street Journal könnte Ford die Produktion nach dem aktuellen Stopp möglicherweise gar nicht mehr aufnehmen. Bislang sei noch keine Entscheidung gefallen, doch es wäre nicht das erste prominente Produkt, das unter der Führung von CEO Jim Farley eingestellt wird.
Elektro-Trucks laufen in den USA nicht
Wettbewerber RAM hat bereits das Ende der reinen Elektroversion des RAM 1500 verkündet. Bei GM wird wohl ebenfalls über eine Einstellung des Elektro-Truck-Programms nachgedacht. Und selbst bei Elektroauto-Pionier Tesla bleibt der Cybertruck weit hinter den Erwartungen zurück.
Die Lücke, die ein möglicher F-150 Lightning-Stopp reißen würde, könnten laut Wall Street Journal die kleineren Elektromodelle füllen, die auf der im August neu vorgestellten Universal Electric Vehicle (UEV)-Plattform kommen sollen. Darunter ein neuer Elektro-Pick-up, der allerdings deutlich kleiner als der F-150 wäre und mit rund 30.000 Dollar auch deutlich günstiger.







