Gerüchte nicht dementiert: Was will Aston Martin von Christian Horner?

Was will Aston Martin von Christian Horner?
„Christian muss wissen, was er will“

ArtikeldatumVeröffentlicht am 02.10.2025
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Die Scheidung zwischen Red Bull und Christian Horner wurde gerade erst vollzogen, da wird der geschasste Teamchef schon wieder mit einer neuen Adresse in Verbindung gebracht. Horner darf laut Auflösungsvertrag ohne Arbeitssperre bei einem anderen Team arbeiten, und der Fahrerlagerfunk bringt ihn im Handumdrehen mit Aston Martin in Verbindung.

Aston-Martin-Teamchef Andy Cowell war die Frage nach Horner sichtlich unangenehm. Er wollte sie weder bestätigen noch dementieren, was den Eindruck hinterlässt, dass an der Sache etwas dran sein könnte. "Meines Wissens nimmt sich Christian gerade eine Auszeit. Aber er liebt diesen Sport. Seine Erfolge sprechen für ihn. Was auch immer er macht, wir wünschen ihm das Beste."

Auf die Frage, ob Aston Martin einen weiteren Häuptling braucht, antwortet Cowell ebenfalls ausweichend: "Wir sind ein starkes, aber noch junges Team, das sich in den letzten Monaten mit großartigen Leuten wie Adrian Newey oder Enrico Cardile verstärkt hat. Wir haben eine neue Fabrik und die besten Werkzeuge, die wir optimal nutzen wollen. Unser Plan ist es, weiter zu wachsen und nach vorne zu kommen. Christian muss wissen, was er in Zukunft tun will."

Zu viele hochbezahlte Häuptlinge an Bord

Bei der großen Anzahl von hochbezahlten Superstars im Team stellt sich die Frage, welchen Posten Christian Horner einnehmen könnte. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass er Andy Cowell beerbt, der gerade erst im Januar 2025 zum neuen Teamchef ernannt wurde. Eine Rolle in zweiter Ebene kommt für den Mann, der mit Red Bull sechs Konstrukteurs-Titel gewonnen hat, aber nicht in Frage.

Horner müsste einen Posten einnehmen, der außerhalb des Budgetdeckels liegt. Aston Martin hat mit Adrian Newey, Enrico Cardile, Bob Bell, Eric Blandin, Gioacchino Vino und Andy Cowell bereits hochbezahlte Angestellte an Bord, von denen nur zwei außerhalb der Kostenstruktur laufen dürfen. Offen ist auch, wie Newey auf eine Verpflichtung von Horner reagieren würde. Immerhin waren die durch Horner ausgelösten politischen Querelen ein Grund dafür, warum der Star-Designer Red Bull verlassen hat.

Somit käme für Horner nur eine Rolle in Frage, wie sie Helmut Marko bei Red Bull oder einst Niki Lauda bei Mercedes eingenommen hat. Ein externer Sportdirektor und Berater der Führungsetage, möglicherweise mit Anteilen am Team. Die Abfindung von Red Bull wäre da ein gutes Startkapital. Es ist für Aston Martin auch nicht ungewöhnlich, ihre besten Leute mit einer Teilhaberschaft zu binden. Newey sollen 2,5 Prozent am Rennstall versprochen worden sein.

Christian Horner & Adrian Newey - GP Monaco 2025
Mark Thompson via Getty Images

Aston Martin kauft weiter ein

Die Konkurrenz fragt sich schon lange, wie Aston Martin es schafft, so viel hochrangiges Personal zu bezahlen, ohne dass es den Budget-Rahmen sprengt. Die Einkaufstour von Besitzer Lawrence Stroll war mit Andy Cowell und Adrian Newey nicht beendet. Cowell ist seit Januar an Bord, Newey seit März.

Im April nahm Aero-Chef Gioacchino Vino seine Arbeit in Silverstone auf. Er kam von Mercedes. Im August stieß endlich auch Enrico Cardile zum Team. Der frühere Ferrari-Technikdirektor soll die 400 Angestellten im Technikbüro koordinieren und dafür sorgen, dass die Werkzeuge optimal genutzt werden. Newey und Cardile haben ihre Büros direkt Tür an Tür.

Zuletzt wurden wieder drei Mitarbeiter aus dem Red-Bull-Imperium angeheuert. Giles Wood und Giles Scott sollen die Technikmannschaft verstärken. Sie zählten zu Neweys früheren Vertrauten. Das Strategie-Team holte Nick Roberts, der bislang bei Toro Rosso das Kommando führte.

Cowell bezeichnet die Einkäufe als Teil des großen Plans. "Wir wachsen und bauen ein Team auf, das vorwärts strebt. Hätten wir all diese Leute auf unser 2025er-Auto angesetzt, würden wir jetzt in der Weltmeisterschaft anders dastehen. Aber unser Fokus lag ganz bewusst auf der Saison 2026."

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