Mysteriöser Schaden in Monza: Warum ging Alonsos Aufhängung zu Bruch?

Mysteriöser Schaden in Monza
Warum ging Alonsos Aufhängung zu Bruch?

GP Italien 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.09.2025
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Aston Martin ist nach der Sommerpause noch nicht so richtig in Schwung gekommen. In Zandvoort und Monza blieben die grünen Autos unter ihren Möglichkeiten. So konnte Williams seinen Vorsprung im Kampf um Platz fünf wieder auf 24 Punkte ausbauen. Aston Martin blieb die Erkenntnis, dass in den letzten beiden Rennen viel mehr möglich gewesen wäre.

In Zandvoort hatte der britische Rennstall das fünftschnellste Auto im Feld, wurde aber vom Timing des Safety-Cars ausgebremst. Die zehn Punkte für die Plätze sieben und acht waren mehr Schadensbegrenzung als Lohn. Zandvoort bestätigte den Trend, der mit dem ersten großen Upgrade in Imola in Gang gesetzt wurde. Auf Strecken, die viel Abtrieb verlangen, ist der Aston Martin AMR25 das beste Auto der zweiten Tabellenhälfte.

Für Monza hatten die Ingenieure die Erwartungen schon im Vorfeld heruntergefahren. Schnelle Strecken decken die Problemstellen des Autos auf. Das zeigte sich schon in Spa. Mit wenig Abtrieb ist der AMR25 aerodynamisch nicht so effizient wie ein Williams oder Sauber. Beim Topspeed lag Aston Martin im hinteren Feld. Trotzdem qualifizierte sich Fernando Alonso in den Top Ten.

Ingenieure analysieren Alonso-Schaden

Der Spanier lag auch im Rennen auf Punktekurs, als ausgangs der Ascari-Schikane auf dem Randstein die linke Vorderradaufhängung aus dem Leim ging. Die Ursache konnte vor Ort nicht geklärt werden. Aufhängungsbrüche sind selten geworden. Alonso lehnte jede Verantwortung ab: "Ich habe den Randstein nicht anders getroffen als sonst."

Chefingenieur Mik Krack gab zu bedenken, dass die Groundeffect-Autos in Bezug auf die Belastungen für bestimmte Komponenten Probleme mit sich bringen, die bei der Fahrzeuggeneration davor unbekannt waren. "Das hat damit zu tun, dass diese Autos extrem tief gefahren werden und viel mehr Bodenkontakt haben als früher."

Nach Analyse der betroffenen Teile in der Fabrik glauben die Ingenieure den Grund für den Aufhängungsbruch gefunden zu haben. Gegenüber "The Race" gab das Team ein Statement zu dem Zwischenfall ab: "Wir können bestätigen, dass Fernandos Auto in der ersten Runde in mehreren Bereichen von Kies getroffen wurde. Auch die Aufhängung wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen. Die anschließende Dauerbelastung sorgte schließlich für den Kollaps."

Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP Italien 2025
xpb

Alonsos persönliche Abrechnung

Auch Lance Stroll wäre unter normalen Umständen weiter vorne gelandet. Ein 17-Sekunden-Boxenstopp kostete den Kanadier vier Positionen. Trotz der Nullrunde hatte sich Aston Martin in Monza selbst überrascht. Krack schrieb die verbesserte Vorstellung im Vergleich zu Spa einem Umstand zu: "In Monza haben wie die Fahrzeugabstimmung perfekt getroffen. Und wir haben in der Qualifikation einen guten Job bei der Reifenvorbereitung gemacht. In Spa lagen wir total daneben."

Auch mit der Strategie lag Aston wieder mal wieder richtig. "Alonso lobte in der Qualifikation "gutes Verkehrs-Management". Im Rennen reagierten die Strategen richtig, als man mit dem Ex-Champion auf die Undercut-Versuche von Oliver Bearman und Yuki Tsunoda reagierte und mit einem schnellen Boxenstopp Gabriel Bortoleto überholte.

Baku könnte mit 71 Prozent Vollgas noch einmal ein schwieriges Terrain für den WM-Sechsten werden. Alonso beharrt: "Unser Ziel muss der fünfte Platz in der Teamwertung sein." Der dienstälteste Formel-1-Pilot ist zuversichtlich: "Wir können jetzt wieder unseren Werkzeugen trauen. Das gibt mir Zuversicht, auch für 2026."

Alonso hat auch noch eine persönliche Rechnung offen. Er führt im Qualiduell gegen Stroll mit 16:0, liegt aber nach Punkten mit 30:32 zurück. Wer den 44-jährigen Spanier kennt weiß, dass er diesen Zustand unter allen Umständen ändern will.