Ferrari nutzt den Großen Preis von Italien 2025 zur Feier eines Jubiläums. Vor 50 Jahren sicherte sich Niki Lauda auf dem Autodromo Nazionale in Monza seinen ersten von drei Weltmeistertiteln in der Formel 1. Der damalige dritte Platz reichte dem Österreicher, um die Fahrerwertung zu gewinnen. Sein Teamkollege Clay Regazzoni gewann das Rennen. Ferrari holte auch den Konstrukteurstitel.
Die Scuderia beendete damals dank des 2019 verstorbenen Laudas eine elfjährige Durststrecke ohne Titel. In der Neuzeit zählt man aktuell bereits 17 Jahre ohne WM-Sieg. Der letzte Hersteller-Triumph datiert aus 2008, der letzte Erfolg bei den Fahrern sogar aus der Saison 2007 (Kimi Räikkönen).
Um jetzt noch einmal an das Jubiläum zu erinnern, gestaltete Ferrari den aktuellen SF-25 in einer Sonderlackierung. Sie orientiert sich am Design des Ferrari 312T von 1975 von Lauda und Regazzoni. Das Rot wurde farblich angepasst. Zwei weiße Längsstreifen verlaufen über das Chassis. Die Startnummern sind in Schwarz auf weißem Grund gehalten. Die Motorabdeckung ist weiß. Der Heckflügel trägt Metallic-Silber. Die Felgen sind optisch an die Räder von 1975 angelehnt. Zum Einsatz kommt eine spezielle PVC-Folie, entwickelt mit Hauptsponsor HP. Diese soll leichter und temperaturbeständiger sein als frühere Varianten.
Nächster Leclerc-Coup in Monza?
Auch die Mitarbeiter treten in Monza in Retro-Optik an. Das bekannte Ferrari-Schild-Logo auf der Kleidung entfällt. Stattdessen ist das rechteckige Logo von 1975 zu sehen. Die Piloten Charles Leclerc und Lewis Hamilton tragen Rennanzüge im Stil der damaligen Zeit. Helmdesigns und Schuhe folgen dem historischen Farbkonzept. Die Ausrüstung entstand in Kooperation mit Ausrüster Puma.
Schon in den vergangenen Jahren gab es für das Ferrari-Heimspiel in Monza Spezial-Designs der Scuderia. 2024 brachte die Aktion Glück: Charles Leclerc siegte nach einem Taktik-Coup, und Monza wurde zu einer einzigen Partymeile. Fanliebling und Ferrari-Zögling Leclerc gewann bereits 2019 für die Scuderia in Monza.
Hamilton feiert 2025 sein Debüt im roten Overall auf der Heimstrecke des Teams. Zuvor gewann er dort fünfmal im Mercedes. Die diesjährige Ausgabe beginnt der Rekordsieger aber mit einem Handicap: Wegen des Missachtens der gelben Flaggen auf dem Weg in die Startaufstellung in Zandvoort muss er in Monza fünf Plätze im Grid zurück.
Die Ferrari-Fans, Tifosi, sind enthusiastisch und leidenschaftlich. Als Lauda seinen ersten Titel 1975 einfuhr, kletterten Zuschauer auf Werbetafeln, um bessere Sicht auf die Strecke zu bekommen. Seit dem Umbau des Podiums zu Beginn der 2000er-Jahre ist die Siegerehrung bewusst zur Geraden ausgerichtet.
Jean Alesi im 1995er-Ferrari
Die Retro-Lackierung ist aber nicht das Einzige, was an die Vergangenheit erinnert. Vor dem Rennen am Sonntag (7.9.) wird Jean Alesi den Ferrari 412T2 aus dem Jahr 1995 fahren. Es ist der letzte Formel-1-Wagen Ferraris mit V12-Motor. Das Fahrzeug wird von der Abteilung F1 Clienti betreut. Alesi war von 1991 bis 1995 Fahrer der Scuderia und feierte 1995 in Kanada den einzigen Sieg seiner F1-Karriere.
In Mailand wird pünktlich zum Event ein Pop-in-Store eröffnet. Dort finden Produktpräsentationen statt. Gleichzeitig läuft eine Fanaktion unter dem Titel "Drive to Monza" in Kooperation mit Bier-Sponsor Peroni.
Im Ferrari-Museum in Maranello steht ab sofort ein originaler 312T. Er stammt aus der Jubiläums-Saison 1975. Daneben zeigt Ferrari einen SF-25 mit Sonderlackierung. Für die Besucher gibt es zudem ein besonderes Highlight: Sie können das Rennen am Sonntag im Museum live mitverfolgen.












