Deshalb sieht sich Isack Hadjar 2026 nicht als Nummer 2 neben Max Verstappen bei Red Bull

Isack Hadjar spricht über Red-Bull-Aufstieg
Keine Nummer 2 neben Verstappen

GP Italien 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.09.2025
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Er war ohne Zweifel der Star des Grand Prix der Niederlande: Isack Hadjar. Der 20-Jährige fuhr in seinem erst 15. Formel-1-Rennen (31.8.) sein erstes Podium in der Königsklasse ein. Nico Hülkenberg brauchte dafür beispielsweise mehr als ein Jahrzehnt und 239 Anläufe. Hadjar, so ist sich die F1-Welt sicher, ist einer der Piloten mit einer rosigen Zukunft.

Nur eine Woche nach seinem Husarenritt in Zandvoort stand der Franzose am Medientag (4.9.) von Monza den unzähligen Journalisten Rede und Antwort. Alle wollten vor dem Italien-GP wissen, wie der Mann aus Paris das Wochenende an der Nordseeküste verarbeitet hat, und was er über einen bevorstehenden Aufstieg zu Red Bull denkt.

Schließlich gilt es als sicher, dass Sportchef Helmut Marko seinen Schützling nach nur einer Saison zum A-Team hochziehen wird. Die lobenden Worte des Talentspähers während der Saison, aber besonders nach dem Zandvoort-Rennen, lassen keinen Zweifel mehr an der Beförderung von Isack Hadjar für die Saison 2026. "Er ist mental sehr stabil. Er schiebt die Schuld niemals aufs Auto. Und er lässt sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen", hielt Marko nach dem Niederlande-GP strahlend fest.

Hadjar bleibt auf dem Boden

"Es ist cool, dass ich ein Podium in der F1 erreicht habe", war Hadjar in Monza bereits wieder gefasst und sachlich. Nach dem Debüt in Australien lag ein solcher Erfolg noch in weiter Ferne. Dort hatte der Vize-F2-Champion von 2024 seinen Toro Rosso auf dem Weg in den Grid in die Wand befördert. Tränenüberströmt schlich er damals zurück ins Paddock. "Du darfst nicht so lange darüber nachdenken und musst damit klarkommen. Egal, ob du ein gutes oder schlechtes Resultat hattest: Du musst wieder ins Auto steigen, das hinter dir lassen und dein Bestes geben", erklärte Isack Hadjar seine Herangehensweise.

In Zandvoort funktionierte das perfekt: "Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Am Samstag und Sonntag bin ich richtig gut gefahren und die Rennpace war superstark. Ich habe keine Fehler gemacht. Das Podium war die Kirsche auf der Torte", freute sich Hadjar über seine Performance.

Läuft der junge Pilot nun Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren? "Ich weiß nicht, ob ich dadurch jetzt noch mehr Selbstvertrauen habe. Vielleicht ein bisschen", entkräftete der Red-Bull-Junior mahnende Kritiker.

2026 neben Max Verstappen

Red Bull ist auch das richtige Stichwort. Seit Sergio Perez ab Saisonmitte 2024 in eine Krise schlitterte, Liam Lawson gerade mal zwei Rennen dieses Jahr im RB21 sitzen durfte und der erfahrene Yuki Tsunoda seitdem regelmäßig Max Verstappen hinterherfährt, ist Isack Hadjar der nächste logische Kandidat für den Platz beim A-Team. "Am Anfang des Jahres wurde ich von euch (Journalisten) gefragt, ob ich bereit sei, schon diese Saison in den Red Bull zu springen. Die Antwort ist immer noch nein", führte der F1-Pilot in Italien aus.

"Ich sehe den Grund nicht, bereits jetzt dort zu sein. Aber nächstes Jahr ist es etwas anderes. Es ist ein Neustart für das Team und es wird nicht mehr das Gerede über das zweite Auto, den zweiten Fahrer geben", spielte Hadjar auf das Dauerthema des vermeintlichen Ein-Mann-Teams von Red Bull an.

"Es ist ein neues Auto für jeden", schickte er eine versteckte Kampfansage hinterher, die beinhaltet, dass Hadjar sich zutraut, neben Max Verstappen zu bestehen. "Wenn ich aber ab jetzt jedes Wochenende von meinem Teamkollegen geschlagen werde, dann ist das nicht gut für mich", weiß der Toro-Rosso-Chauffeur um seine Aufgabe, damit er 2026 auf jeden Fall bei Red Bull andocken darf.

Der bei Red Bull aussortierte Liam Lawson hatte ebenfalls etwas zu seinem starken Stallgefährten zu sagen. "Ich finde, er hat dieses Jahr sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Und in dieser Saison auf dem Podium zu stehen, ist einfach spektakulär."

Der Neuseeländer, so hört man im Fahrerlager, muss noch um seinen Platz bei Toro Rosso für 2026 kämpfen. Dieses Problem hat sein Teamkollege Isack Hadjar nicht. Spannend wird es dann ab nächster Saison, wenn er im Team von Max Verstappen, die Aufgabe meistern muss, neben dem Karriere-Killer zu bestehen.

Fazit