Wer soll Oscar Piastri in Katar noch stoppen? Nach der Sprint-Pole und dem Sprint-Sieg raste der Australier auch im Qualifying am Samstagabend (29.11.) zur Bestzeit. Dabei hatte es nach dem ersten Versuch im spannenden Q3-Finale noch kurz danach ausgesehen, als könnte Lando Norris die Serie seines Teamkollegen durchbrechen. Im ersten Versuch gewann der Brite das teaminterne Duell um knappe 35 Tausendstel.
Doch im allerletzten Schuss gelang es Piastri, das Ruder noch einmal herumzureißen. Norris versuchte vorzulegen, musste seine schnelle Runde aber nach einem kleinen Fahrfehler in Kurve 2 abbrechen. Der zweite McLaren kam ohne große Wackler um den 5,419 Kilometer langen Wüstenkurs. Am Ende blieb die Uhr bei 1:19.387 Minuten stehen. Das bedeute eine Zehntel Vorsprung vor Norris.
"So viel Spaß wie heute hatte ich lange nicht in einem Formel-1-Auto", bedankte sich Piastri bei seinem Team über Funk in der Auslaufrunde. "Ich hoffe, dass es morgen im Rennen so gut läuft, wie im Sprint. Ein guter Start würde mir das Leben natürlich erleichtern. Es kann aber viel passieren. Ich werde alles versuchen, die WM so lange wie möglich offen zu halten."

Max Verstappen liegt hinter den beiden McLaren auf Rang drei in Lauerstellung.
Verstappen-Attacke schon am Start?
Sollte Norris im Rennen irgendwie am Schwesterauto vorbeikommen, könnte er mit einem Sieg den WM-Titel schon vorzeitig eintüten. Der Brite muss allerdings aufpassen, dass ihm nicht wieder Max Verstappen in die Quere kommt. Der Red Bull des Weltmeisters parkt nur acht Meter hinter ihm auf der sauberen Seite der Startaufstellung. Um seine letzte WM-Chance zu wahren, wird der Niederländer sicher schon vor der ersten Kurve attackieren.
Gerne hätte sich auch George Russell wieder zwischen die drei Titelkandidaten gemischt, wie es ihm im Sprint gelungen war. Am Ende fehlten der Mercedes-Speerspitze jedoch 11 Tausendstel auf die Verstappen-Zeit. Direkt dahinter folgt mit Kimi Antonelli direkt noch der zweite Mercedes. Sollten die Silberpfeile dieses Ergebnis ins Ziel bringen, wäre das ein großer Schritt in Richtung Vizemeisterschaft in der Konstrukteurswertung.
Das Mittelfeld fängt auf Rang sechs mit Isack Hadjar an. Der Red-Bull-Junior, der kurz vor der Beförderung ins A-Team steht, konnte Carlos Sainz und Fernando Alonso auf die Plätze sieben und acht verweisen. Für Pierre Gasly war der neunte Startplatz bereits ein großer Erfolg. Der Alpine-Pilot teilt sich die fünfte Startreihe mit Charles Leclerc, der sich über Rang zehn weniger freuen dürfte.

Nico Hülkenberg scheiterte wieder einmal nur knapp an der Q3-Hürde.
Hülkenberg wieder auf P11
Nico Hülkenberg wird am Sonntag zum vierten Mal in den letzten sechs Rennen von Startplatz 11 losfahren. Nur drei Tausendstel fehlten zum Einzug in die Q3-Runde. Sauber braucht auf jeden Fall WM-Punkte, um den Kampf um den siebten Platz in der Teamwertung gegen Aston Martin und Haas offen zu halten. Teamkollege Gabriel Bortoleto wird wohl nichts Zählbares beitragen. Der Rookie rutscht nach seiner Startplatzstrafe, die er für die Startkollision in Las Vegas kassiert hatte, von P14 auf P19.
Die Rückversetzung des Brasilianers spült Lewis Hamilton eine Position nach vorne. Von Startplatz 17 ist es für den Rekordsieger aber ein langer Weg in Richtung Punkte. Der Sprint hat bereits gezeigt, dass Überholen auf der kurvigen Strecke in Katar nur sehr schwer möglich ist. Die von Pirelli vorgeschriebene maximale Stintlänge von 25 Runden lässt auch bei der Strategie nicht viel Kreativität zu.












