Haas-Plan gegen Topspeed-Schwäche: So will man die F1-Konkurrenz in Las Vegas schlagen

Beim US-Team greift die Angst vor Las Vegas um
Haas-Plan gegen Topspeed-Schwäche

ArtikeldatumVeröffentlicht am 21.11.2025
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Kein Team hat aus den letzten drei Rennen mehr Punkte geholt als Haas. Mit 24 Zählern sprang der US-Rennstall auf den achten Platz und hat jetzt Toro Rosso und Aston Martin auf den Plätzen sechs und sieben in Sichtweite. Das Saisonziel ist in greifbare Nähe gerückt. Zum sechsten Platz fehlen Haas nur zwölf Punkte. Würde der Trend so weitergehen, dann hätte der kleinste Rennstall der Formel 1 beste Chancen auf mindestens 100 Millionen Dollar Preisgeld, die in nächsten Jahr für Rang sechs ausgeschüttet werden.

Ausgerechnet jetzt steht aber Las Vegas auf dem Plan. Und diese Strecke verlangt mit 70 Prozent Volllastanteil einen guten Topspeed. Bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von 240 km/h werden die Flügel so flach gestellt wie in Monza. "Das ist für uns die schlimmste Kombination", gibt Teamchef Ayao Komatsu zu. "In dieser Konfiguration ist unser Auto nicht effizient genug. Im letzten Jahr war es genau umgekehrt."

Trotzdem wirft der Japaner nicht die Flinte ins Korn. "Wir hatten dieses Problem in Teilen schon in Brasilien und haben es gut gelöst." Oliver Bearman war auf dem sechsten Platz der schnellste Mann aus dem Mittelfeld.

Schlüssel liegt im Reifenmanagement

Für Komatsu liegt der Schlüssel zu einer schnellen Runde auf dem Las Vegas Strip Circuit nicht im Topspeed, sondern wie man die Reifen in ihr Fenster bringt. "Es soll in diesem Jahr noch kälter werden als bei den ersten beiden Rennen hier. Wer die Reifen schnell anzündet, ist der König."

Im Rennen bestand in der Vergangenheit die Aufgabe dann darin, die Reifen nicht zu überfordern. Sonst drohte sich der Gummi von der Lauffläche zu schälen. Das Körnen kann Sekunden kosten. Doch Pirelli hat dieses Problem erfolgreich bekämpft. In diesem Jahr trat Körnen kein einziges Mal auf, nicht mal am Hungaroring. Komatsu kann sich nicht vorstellen, dass es auch in Las Vergas verbannt werden kann. "Die Temperaturen sind so tief vorhergesagt, dass es wahrscheinlich trotz aller Fortschritte bei den Reifen zum Körnen kommt."

Gut für Bearman, schlecht für Ocon

Das späte Unterboden-Upgrade von Austin hat sich für Haas bereits ausgezahlt. "Wir haben auf drei sehr unterschiedlichen Strecken gepunktet. Das zeigt, dass wir uns generell verbessert haben. Ohne das Upgrade wäre das nicht möglich gewesen", stellt der Teamchef fest. Oliver Bearman applaudiert: "Dieses Upgrade war für ein so kleines Team wie uns ein großes Risiko. Und dass es so gut geklappt hat, ist ein kleines Wunder. Der Fortschritt war jetzt nicht riesig. Aber in dem engen Mittelfeld macht ein Zehntel schon viel aus."

Der Haas VF-25 ist schneller geworden, aber im Grenzbereich auch ein bisschen giftiger. "Das kann auf Qualifikationsrunden am Limit tückisch werden", erzählt Bearman. Während sich der 20-jährige Engländer gut darauf eingestellt hat, erlebt Esteban Ocon gerade eine Achterbahnfahrt. "Esteban war exzellent in Singapur und Mexiko, hatte aber Probleme in Austin und Brasilien. Ihm fehlt das absolute Vertrauen auf der Bremse", blickt Komatsu zurück. Haas wird beide Fahrer brauchen, wenn man Toro Rosso und Aston Martin noch überholen will.

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