Dienstwagen für Audi-Werksfahrer: Deshalb will Hülkenberg keinen Audi RS6

Dienstwagen für Audi-Werksfahrer
Deshalb will Hülkenberg keinen RS6

ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.12.2025
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Nico Hülkenberg - Formel 1 - GP England 2025
Foto: Mark Sutton via Getty Images

In Abu Dhabi stand eine Zeitenwende an. Das Sauber-Team startete beim Saisonfinale sein vorerst letztes Rennen in der Formel 1. Seit 1993 produzierte das Team aus Hinwil jedes Jahr Rennwagen für die Königsklasse. Selbst unter dem Schirm von BMW von 2006 bis 2009 steckte der Name des Firmengründers noch stets in den Modellbezeichnungen.

Das wird in Zukunft anders sein. Audi hat den ganzen Laden übernommen und verpasst Sauber eine neue Identität als Werksteam. In den verantwortlichen Positionen wurde in den vergangenen Jahren praktisch das ganze Personal ausgewechselt. Und auch bei der Wahl seiner zukünftigen Werksfahrer hatte Audi schon vor 12 Monaten seine Finger im Spiel.

Nico Hülkenberg hat die Veränderungen hinter den Kulissen hautnah miterlebt. Das Team sei jetzt in allen Bereichen stärker aufgestellt. Für ihn selbst verändere sich aber nicht viel, nur weil jetzt vier Ringe statt des Sauber-Logos auf dem Shirt kleben. "Ich war ja damals schon bei Renault, was auch ein Werksteam war, wenn auch kein deutscher Hersteller. Ich glaube, dass sich da vom Gefühl und der Herangehensweise nicht so viel ändern wird."

Audi - F1-Präsentation - München - 2025
Audi

Audi-Boss wird zum Nummer-1-Fan

Allerdings weiß Hülkenberg auch um die große Verantwortung. Bei Sauber ging es "nur" um Punkte und Podiumsplätze. Audi will mit Erfolgen auf der Strecke Autos verkaufen. Mehr als 80.000 Mitarbeiter weltweit werden den Fahrern die Daumen drücken. Sie hoffen, dass das Formel-1-Programm dafür sorgt, dass ihr Arbeitgeber ein sportlicheres Image bekommt und neue Kunden gewinnt. "Man vertritt natürlich eine globale Marke. Und als Sponsoren stehen dann viel größere Unternehmen auf der Brust, die jeder aus dem normalen Leben kennt", weiß Hülkenberg.

Wie wichtig das Projekt für Audi ist, sieht man auch am Engagement von Unternehmenschef Gernot Döllner. Zu Beginn seiner Amtszeit galt der Manager nicht unbedingt als Unterstützer des Formel-1-Projekts. Mittlerweile ist er der erste Fan im eigenen Haus. "Er ist involviert, er ist sehr interessiert, er kommt ein paar Mal im Jahr an die Strecke. Er ist richtig dabei, zeigt Leidenschaft und freut sich einfach auf das Ding", verrät Hülkenberg.

Lieber Audi RS7 statt RS6

Beim Saisonfinale in Abu Dhabi saß der Routinier zum 250. Rennen seiner Karriere noch in einem Sauber. Zuhause, in der Garage seiner Wahlheimat Monaco, steht aber schon länger ein Modell mit den vier Ringen im Kühlergrill. "Ich habe schon das ganze Jahr einen Audi-Dienstwagen – einen RS7. Und ich bin sehr zufrieden damit." Solche Aussagen dürfte die Marketing-Abteilung natürlich gerne hören.

Da stellt sich nur die Frage, warum es nicht das deutlich praktischere Schwestermodell RS6 geworden ist. Immerhin ist Hülkenberg seit September 2021 Vater einer Tochter. Für einen Kindersitz, Bollerwagen und zusätzliches Gepäck der Kleinfamilie wäre im Kombi sicher mehr Platz. Doch hier hatte offenbar die Frau des Rennfahrers das letzte Wort: "Meine Frau hasst Kombis. Deshalb kommt der uns nicht ins Haus!"

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