Der Hype um Andrea Kimi Antonelli ist seit Jahren riesig. Schon bei seinen Anfängen im Motorsport hatten Experten und Insider das nächste Supertalent entdeckt. Mercedes war das nicht verborgen geblieben und nahm den Italiener in sein Nachwuchsprogramm auf. Der Tenor war: Da kommt der nächste Verstappen.
Mehrere Titel in den mehreren Nachwuchsserien wie Formel 4 und Formula Regional reichten seinen Förderern, um ihn 2024 in der Formel 2 zu platzieren. Nachdem Lewis Hamilton bereits Anfang des vergangenen Jahres bekanntgegeben hatte, dass er ab 2025 für Ferrari fährt, bot sich dem Teenager aus Bologna die Chance seines Lebens. Teamchef Toto Wolff zog ihn ins Formel-1-Team hoch.
Antonelli wusste in seinen ersten Rennen auch zu überzeugen. Holte regelmäßig Punkte und setzte das ein oder andere Highlight. Die schnellste Rennrunde beim Japan-GP machte ihn zum jüngsten Piloten der F1-Geschichte, dem das gelungen war. In Miami stürmte er auf die Sprint-Pole und in Kanada errang er beim Sieg seines Teamkollegen George Russell seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse. Doch seitdem Grand Prix in Montreal Mitte Juni ging es beim Wunderkind steil bergab.
Schumacher zählt Antonelli an
Nur noch drei Punkte holte der 19-Jährige in den letzten sechs Rennen. Er fiel eher mit Abflügen und Unfällen statt mit guten Leistungen auf. Im Paddock werden die Zweifel an dem "Auserwählten" immer lauter. Auch der Sky-TV-Experte Ralf Schumacher hat sich zur Krise Antonellis auf dem Youtube-Kanal der Kollegen von "formel1.de" geäußert: "Die Formel 1 ist halt kein Ponyhof und es muss ein bisschen schneller gehen" spielte Schumacher auf die abflachende Lernkurve an.
"Intern bei Mercedes dürfte der Gegenwind groß werden", sagte der sechsmalige Rennsieger, falls Antonelli keine Fortschritte macht. Schumacher hatte auch sofort eine Lösung parat. "Dann könnte man darüber nachdenken, ob er nicht bei Alpine oder so – also bei einem kleineren Team – ein Thema wäre, wo er ein bisschen mehr Ruhe hat."
Tauscht Mercedes die Fahrer?
Dieses Szenario wurde nach Informationen von auto motor und sport bereits bei Mercedes diskutiert. Doch das war zu einem Zeitpunkt, als man sich noch Hoffnungen machte, Max Verstappen für 2025 zu verpflichten. Dann hätte die Fahrerpaarung nächstes Jahr Russell und Verstappen geheißen. Antonelli wäre, zumindest für eine Saison, raus gewesen.
Nach Verstappens Bekenntnis zu Red Bull wird Antonelli auch nächstes Jahr im Silberpfeil sitzen. Laut Schumacher sind aber noch Alternativen auf dem Markt. "Carlos Sainz, glaube ich, wäre jederzeit zu haben. Ich meine, da gibt es scheinbar irgendwelche Klauseln, das weiß ich nicht genau, aber so hört man zumindest. Das wäre sicherlich derjenige, der mir als Erster einfallen würde." In der Zwischenzeit soll die Klausel für einen Sainz-Abgang nach von Williams nach ams-Quellen jedoch abgelaufen sein.
Somit erhält Andrea Kimi Antonelli auch 2026 eine Chance beim Top-Team. Diese Saison kam laut Schumacher noch zu früh: "Man hat ihm zu viel zugemutet. Und das soll er mir nicht übel nehmen, aber: Ein Max Verstappen ist er nicht."
Dafür gelte es jetzt die Wende zu schaffen: "Er muss im letzten Teil der Saison mehr Stabilität zeigen, vor allem erkennbar in den nächsten drei, vier Rennen. Es wird aber nochmal schwer für ihn, weil jetzt Strecken kommen, die er nicht kennt." Zusätzlich gab es noch einen Ratschlag: "Gerade da muss er jetzt den Unterschied machen, meinetwegen muss er im Simulator schlafen."












