Nach nur einem Jahr auf der Ersatzbank bei Mercedes kann sich Valtteri Bottas berechtigte Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr in die Startaufstellung der Königsklasse machen. Alles spricht dafür, dass Cadillac den Finnen demnächst als einen von zwei Stammfahrern für den Einstieg in die Formel 1 nominieren wird.
Nach den ursprünglichen Plänen der Teamleitung sollte die offizielle Bestätigung des ersten Piloten eigentlich schon vor der Sommerpause erfolgen. Die kleine Verzögerung im Ablaufplan soll aber nichts daran geändert haben, dass Bottas nach wie vor der Wunschkandidat des neuen US-Rennstalls ist. Wann der Vertrag endlich offiziell gemacht wird, ist aktuell aber unklar.
Mit Bottas würde sich das jüngste Formel-1-Team im Feld direkt jede Menge Erfahrung einkaufen. Der 35-Jährige kann in 13 Formel-1-Jahren auf insgesamt 246 Grand-Prix-Teilnahmen zurückblicken. Dabei startete der Finne 20 Mal von der Pole-Position. Zehn Mal kletterte er auf die höchste Stufe des Podiums. 2019 und 2020 musste sich der ehemalige Mercedes-Pilot in der WM-Wertung nur Teamkollege Lewis Hamilton geschlagen geben.
Letzter Startplatz beim Comeback?
Bei Cadillac muss Bottas aber wohl erst einmal kleinere Brötchen backen. Neueinsteiger haben es in der Formel 1 bekanntlich schwer. Es wäre ein kleines Wunder, wenn sich die beiden US-Rennwagen nicht auf den Plätzen in den hinteren Reihen der Startaufstellung wiederfinden würden. Bottas kann sich schon mal mit dem Gedanken anfreunden, dass er sich beim anvisierten Comeback-Rennen am 8. März 2026 in Melbourne auf dem allerletzten Startplatz einreihen muss.
Der Rückkehrer muss nämlich noch eine Strafe antreten, die er sich bei seinem Abschiedsrennen mit Sauber eingefangen hatte. Beim Abu-Dhabi-Grand-Prix 2024 war er am Ende der langen Geraden mit Kevin Magnussen kollidiert. Für die Aktion sprachen die FIA-Kommissare damals eine Rückversetzung um fünf Startplätze für den nächsten Formel-1-Rennstart des Sünders aus.
Bottas-Strafe nicht verjährt
Für etwas Konfusion sorgte ein zwischenzeitlich veränderter Gesetzestext für die Saison 2026. Nach den neuen Regeln sollen derartige Strafen künftig nach zwölf Monaten einfach verfallen. Doch wie die FIA gegenüber "The Race" bestätigte, muss Bottas seine Strafe beim Comeback trotzdem antreten. Hier kommen noch die alten Regeln zur Anwendung, die zum Zeitpunkt der Strafe gültig waren. Bottas profitiert somit nicht davon, dass Startplatzstrafen künftig verjähren.
Neben dem Blondschopf aus Nastola betrifft diese Regelung in der Theorie übrigens noch zwei weitere Piloten. Jenson Button hatte sich bei seinem letzten Formel-1-Auftritt 2017 in Monaco eine Rückversetzung um drei Strafplätze für eine Kollision mit Pascal Wehrlein eingehandelt, die noch nicht angetreten wurde. Der ehemalige Ferrari-Junior Robert Shwartzman müsste bei seinem F1-Renndebüt sogar fünf Plätze zurück, weil er bei einem Einsatz für Sauber im ersten Training in Mexiko 2024 gelbe Flaggen ignoriert hatte.












