Es hatte sich seit einigen Wochen angedeutet, jetzt ist es endlich Gewissheit: Der Formel-1-Newcomer Cadillac hat am Dienstag (26.8.) auf einen Schlag seine beiden Fahrer für die erste Saison in der Königsklasse bekanntgegeben. Die US-Amerikaner setzen bei der Besetzung der Cockpits auf zwei Routiniers. Valtteri Bottas und Sergio Perez werden Werkspiloten der Tochtermarke von General Motors. Die Fahrer-Entscheidung verkündete der Hersteller zunächst in einem Instagram-Video, in dem die beiden Piloten von Schauspieler Keanu Reeves begrüßt wurden.
Sowohl Bottas und Perez waren nach der Saison 2024 auf dem Abstellgleis gelandet. Keines der bestehenden zehn Formel-1-Teams wollte nach den schwachen Leistungen in den vergangenen Jahren auf die erfahrenen Piloten setzen. Nachdem Cadillac erst im März dieses Jahres offiziell das grüne Licht für den Einstieg erhalten hatte, schossen die Gerüchte zur Fahrerfrage zuletzt wie Unkraut aus dem Boden.
Immer wieder fielen dabei die Namen von Bottas und Perez. Ein Routinier galt von Beginn des Projekts als gesetzt. Jetzt sind es sogar zwei geworden. Bei Valtteri Bottas wartete man bereits vor der Sommerpause vergeblich auf die offizielle Verkündung. Sein aktueller Arbeitgeber Mercedes hatte gegenüber auto motor und sport sogar bestätigt, dass der Finne trotz seiner Rolle als Ersatzmann für die Simulatorarbeit bei Cadillac freigestellt werden würde.
Perez bringt wichtige Millionen mit
Der 35-Jährige war nach drei enttäuschenden Jahren bei Sauber in Ungnade gefallen. Bis spät in die 2024er-Saison hoffte der zehnmalige Rennsieger darauf, bei den Schweizern einen neuen Vertrag zu erhalten, um das Team in die Audi-Ära zu führen. In Ingolstadt und Hinwil entschied man sich am Ende aber gegen den ehemaligen Mercedes-Wasserträger von Lewis Hamilton.
Sein neuer Teamkollege Sergio Perez ist der zweite Routinier im Fahreraufgebot. Der ebenfalls 35-Jährige musste Red Bull trotz eines laufenden Vertrags am Ende des vergangenen Jahres verlassen. Die Leistungen waren ab dem Sommer in den Keller gerauscht. Gegen Max Verstappen sah der Mann aus Guadalajara kein Land. Da mittlerweile mit Liam Lawson und Yuki Tsunoda zwei weitere Piloten neben dem Weltmeister unter die Räder kommen, hat sich sein Ruf im Fahrerlager aber wieder etwas gebessert.
Zudem bringt Perez wichtiges Sponsorengeld mit. Der sechsmalige GP-Sieger kann sich auf die finanzstarke Unterstützung aus seiner Heimat verlassen. Der mexikanische Markt ist für Mutterkonzern GM von großer Bedeutung. Vor der Verkündung Cadillacs war Perez auch mit einem Engagement bei Alpine in Verbindung gebracht worden.
Schumacher schaut in die Röhre
Mit der Bekanntgabe der beiden neuen Piloten ist auch klar, dass Mick Schumacher mal wieder leer ausgeht. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael hatte auf einen Platz bei den US-Amerikanern spekuliert. Jetzt deutet sich eine weitere Saison in der WEC an. Noch ist aber nicht klar, für welches Team der 26-Jährige fahren wird.
Cadillac-Teamchef Graeme Lowdon erklärte die Entscheidung für die zwei alten Haudegen: "Die Verpflichtung zweier so erfahrener Rennfahrer wie Bottas und Perez ist ein starkes Zeichen. Sie haben alles gesehen und wissen, was es braucht, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein." Der ehemalige Marussia-Boss führte weiter aus: "Sie verstehen, was es bedeutet, beim Aufbau eines Teams mitzuwirken. Ihre Führungsqualitäten, ihr Feedback und natürlich ihre Schnelligkeit werden von unschätzbarem Wert sein, wenn wir dieses Team zum Leben erwecken."
Lowdon richtete auch noch einen Dank an den Arbeitgeber von Bottas. "Ein großes Dankeschön an das Team von Mercedes für die Zusammenarbeit und das Verständnis." Damit ist klar, dass Bottas ab sofort in den Simulator von Cadillac klettern darf. Da gibt es noch viel Arbeit zu erledigen. Der Rennstall muss in kurzer Zeit ein komplettes Formel-1-Projekt aus dem Boden stampfen. Immerhin auf Motoren-Seite ist man auf der sicheren Seite. Ferrari beliefert den Neueinsteiger bis die US-Amerikaner ihre eigene Power-Unit entwickelt haben.












