Heckflügel-Ärger: Deshalb wurden beide Williams disqualifiziert

Heckflügel-Ärger bei Albon und Sainz
Deshalb wurden beide Williams disqualifiziert

GP Singapur 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.10.2025
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Vor zwei Wochen in Baku befand sich das ganze Williams-Camp noch in Feierlaune. Doch von der Partystimmung nach dem Podium von Carlos Sainz ist in Singapur nichts mehr zu spüren. Im Qualifying wurde das Traditionsteam aus Grove wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Viel schlimmer hätte es am Samstag (4.10.) nicht laufen können.

In den drei Freien Trainings hatte es Sainz immer zuverlässig in die Top Ten geschafft. Entsprechend groß war die Hoffnung vor dem Qualifying auf einen Q3-Einzug – und damit auch auf Punkte im Rennen. Doch dann war für die beiden Piloten schon in der zweiten K.O.-Runde Schluss. Anderthalb Zehntel fehlten zum Einzug in das Top-Ten-Finale.

Am Ende hätte es keinen Unterschied gemacht. Bei der technischen Untersuchung nach dem Qualifying fielen beide Autos durch. Jo Bauer, der bei der FIA für die Checks der Rennwagen zuständig ist, hatte etwas am Heckflügel zu bemängeln. Bei beiden Autos entstand bei aktiviertem DRS eine zu große Lücke im Flap. An den äußeren Enden ging die Öffnung über das erlaubte Maß von 85 Millimetern hinaus.

Letzte Startreihe für Williams-Duo

Gegen die nackten Zahlen konnte Williams bei der Anhörung vor den FIA-Kommissaren wenig Argumente vorbringen. Den Schiedsrichtern blieb somit auch nur wenig Spielraum bei ihrem Urteil. Albon und Sainz wurden aus der Wertung des Qualifyings gestrichen. Trotz der Disqualifikation dürfen sie aber im Rennen starten – allerdings aus der letzten Reihe. Auf einer überholfeindlichen Strecke wie Singapur sind die Aussichten auf WM-Punkte somit mehr als dünn.

Die Frage lautet, wie der Fehler passieren konnte. Erst in Baku war Esteban Ocon wegen eines ähnlichen Vergehens ins Visier der FIA-Kontrolleure geraten. Beim Franzosen zeigten die Endplatten des Heckflügels zu viel Spiel. Haas erklärte damals, dass beim Zusammenbau des Flügels nicht korrekt gearbeitet wurde, was zu dem Regelverstoß führte. Der Flügel bei Teamkollege Ollie Bearman wies das beanstandete Verhalten nicht auf.

Weil im Fall von Williams beide Autos von dem gleichen Problem betroffen waren, muss es sich entweder um einen Fehler im Design oder bei der Fertigung der Teile gehandelt haben. Teamchef James Vowles verspricht Aufklärung: "Das ist wirklich sehr enttäuschend. Wir müssen nun untersuchen, wie das passieren konnte. Wir haben zu keiner Zeit versucht, damit einen Performance-Vorteil zu erlangen. Die Heckflügel haben früher am Tag unsere eigenen Checks bestanden. Aber es gibt nur eine Messung, die zählt, und wir akzeptieren das FIA-Urteil vollumfänglich."

Fazit