Der Sandero zählt seit Jahren zu den erfolgreichsten Modellen Europas, der Stepway macht dabei den Löwenanteil der Verkäufe aus. Nun bringt Dacia eine umfassende Modellpflege für beide Varianten, die das Erfolgsrezept beibehalten, aber in entscheidenden Details weiterentwickeln soll. Im Mittelpunkt stehen ein überarbeitetes Design, neue Materialien im Innenraum, zusätzliche und leistungsstärkere Motorisierungen sowie erweiterte Konnektivitäts- und Sicherheitsfunktionen.
Überarbeitete Front und Heck
Die auffälligste Neuerung betrifft die Optik. Sandero und Sandero Stepway übernehmen als erste Modelle der Marke die neue LED-Lichtsignatur, die sich durch ein umgekehrtes T-Motiv auszeichnet. In Kombination mit dem veränderten Kühlergrill und der modifizierten Frontschürze entsteht ein harmonischeres Gesamtbild. Am Heck fallen die neuen Rückleuchten mit Pixelstruktur ins Auge, die dem Fahrzeug mehr Eigenständigkeit verleihen.
Der Stepway hebt sich zusätzlich durch Details wie einen mattschwarzen Streifen zwischen den Rückleuchten und neu gestaltete Schutzabdeckungen ab. Diese bestehen aus dem Material Starkle, das zu 20 Prozent aus recyceltem Kunststoff besteht und bewusst unlackiert bleibt. Neben einem robusten Look soll das Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit bringen.
Neues Ambiente im Innenraum
Auch im Interieur hat sich einiges getan. Die Lüftungsdüsen greifen das T-Motiv der Lichtsignatur auf, außerdem werden neue Stoffbezüge für Sitze, Armaturentafel und Türverkleidungen eingeführt. Je nach Ausstattung reicht das Spektrum von schlichten schwarzen Stoffen bis zu einem Denim-artigen Bezug, der vor allem im Stepway den robusteren Charakter betont. Das Lenkrad wurde überarbeitet und bietet eine verbesserte Ergonomie. In den Varianten mit Automatikgetriebe wird es mit Schaltwippen ergänzt. Die Automatikmodelle erhalten außerdem einen neuen E-Shifter statt eines konventionellen Schalthebels. Insgesamt wirkt das Cockpit moderner und klarer strukturiert.
Das neue Multimediasystem integriert nun einen bis zu 10,1 Zoll großen Touchscreen, der je nach Ausstattung mit kabelloser Smartphone-Anbindung und Navigation erhältlich ist. Ergänzt wird das Angebot durch ein volldigitales Kombiinstrument sowie die Möglichkeit, Mobiltelefone induktiv zu laden. Weiterhin verfügt der Sandero über das modulare YouClip-System. Es erlaubt die Befestigung von Zubehör wie Halterungen oder Taschen an mehreren Punkten im Fahrzeug. Damit erhält nach dem neuen Duster eine weitere Baureihe dieses clevere Modulsystem.

Neues Design und mehr Technik für den Innenraum
Neue Motoren
Wesentliche Neuerungen betreffen auch die Antriebe. Der Sandero Stepway erhält erstmals einen Hybridantrieb. Der als "Hybrid 155" bezeichnete Antrieb kombiniert einen Benzinmotor mit zwei Elektromotoren und ermöglicht im Stadtverkehr häufiges elektrisches Fahren. Der Antriebsstrang mit 109-PS-Benziner (1,8 Liter Hubraum) einem 50 PS-E-Motor und einem Startergenerator bietet damit beachtliche 41 Prozent mehr Leistung als der bisher stärkste Stepway-Antrieb, der 110-PS-Benziner. Eine 1,4 kWh-Batterie unterstützt das rein elektrische Fahren auf kurzen Strecken. Im Sandero Stepway soll er laut Dacia "in naher Zukunft" angeboten werden.
Hinzu kommt der neue Eco-G 120, ein weiterentwickelter LPG-(Flüssiggas)-Motor mit 120 PS, der wahlweise mit Handschaltung oder Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich ist. Der Dreizylinder-Motor mit 1,2 Liter Hubraum bietet damit 20 PS mehr als im Vorgängermodell. Durch einen größeren Gastank (49,6 statt bisher 40 Liter) steigt außerdem die Reichweite im LPG-Betrieb an. Dacia verspricht eine Gesamtreichweite bei vollgetankten Benzin- und Gastanks von 1.590 Kilometern – das würde theoretisch für eine Fahrt von München nach Hamburg und zurück reichen. Für den Sandero steht außerdem ein überarbeiteter TCe 100 bereit, der mit gesteigerter Leistung für bessere Fahrbarkeit im Alltag sorgen soll.
Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner für Sandero und Logan wurde auf 100 PS Leistung angehoben und bietet damit mehr Reserven im Alltagsbetrieb. Die Kraftübertragung erfolgt wie bisher über ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Unverändert im Programm bleibt für den Sandero Stepway der TCe 110 mit Sechsgang-Schaltgetriebe sowie für den Sandero der SCe 65 mit Fünfgang-Schaltgetriebe, der weiterhin als besonders preisgünstige Einstiegsmotorisierung gilt.
Erweiterte Sicherheitsausstattung
Im Bereich der Sicherheit erfüllen Sandero und Stepway alle aktuellen europäischen Standards. Serienmäßig an Bord sind eine automatische Notbremsfunktion (für Stadt und Autobahn, mit Erkennung von Fahrzeugen, Fußgängern, Radfahrern und Motorrädern) sowie eine Müdigkeitserkennung. Zusätzlich erweitert Dacia das Angebot an Komfort- und Sicherheitsfunktionen. Neu verfügbar sind:
- Fernlichtassistent: Schaltet automatisch zwischen Fern- und Abblendlicht um und sorgt so für bessere Sicht, ohne andere zu blenden.
- Multi-View-Kamera: Stellt das Fahrzeug samt Umgebung aus der Vogelperspektive dar, um Einparken und Rangieren bei geringen Geschwindigkeiten zu erleichtern.
- Elektrisch anklappbare Außenspiegel: Schützen die Spiegel vor Beschädigungen, etwa beim Parken in engen Straßen.
Diese drei Ausstattungsmerkmale sind im Driving Pack zusammengefasst, das beim Sandero und Sandero Stepway in den Versionen Journey und Extreme optional zur Verfügung steht. Besonders dankbar darf man für die neue "My Safety"-Taste sein. Sie ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die bevorzugten Einstellungen der Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und erlaubt damit beispielsweise die schnelle Abschaltung der oft störenden, von der EU vorgeschriebenen akustischen Tempo-Warnung.
Preis und Marktstart
Zu Preisen und Marktstart gibt es noch keine Infos. Aktuell startet der günstigste Sandero als SCe 65 in Minimalausstattung bei 12.490 Euro. Interessant wird vor allem der Preis des künftigen Topmodells Sandero Stepway mit dem 155-PS-Hybrid.





