Kia mit radikaler Transporter-Idee: E-Van als Verwandlungskünstler

Kia mit radikaler Transporter-Idee
Elektro-Van als Verwandlungskünstler

ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.10.2025
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Mit dem Konzeptfahrzeug PV7 lotet Kia offenbar neue Wege im Bereich der elektrischen Nutzfahrzeuge aus. Der Transporter, der voraussichtlich 2027 in Serie gehen soll, wurde 2024 als Konzept vorgestellt. Er ist Teil der neuen PV-Baureihe, die speziell für modulare Anwendungen konzipiert wurde. Während der kleinere PV5 bereits in Kürze auf den Markt kommt, markieren die Modelle PV7 und PV9 die nächsten Schritte in Kias Strategie, elektrische Transporter deutlich vielseitiger und wandelbarer zu machen.

Konzept der Modularität

Im Zentrum des PV7 steht die Idee eines modularen Aufbaus. Das bestätigte Kia-Chef Song Ho-Sung jüngst gegenüber dem britischen Auto Express. Anstelle einer festen Karosserie soll der Kunde künftig die Möglichkeit haben, verschiedene Aufbauten zu nutzen, die sich innerhalb kurzer Zeit austauschen lassen. Damit könnte ein Fahrzeug je nach Bedarf als klassischer Kastenwagen, als Minibus für den Personentransport, als Camper oder als Pick-up genutzt werden. Song Ho-Sung beschreibt das Konzept als eine Art "Spenderfahrzeug", das ohne festen Aufbau ausgeliefert wird und so maximale Anpassungsfähigkeit erlaubt. Bereits bei der ersten Präsentation des Konzeptfahrzeugs im Januar 2024 auf der CES in Las Vegas (siehe Video unten) hatte Kia diese Modulbauweise betont.

Technik mit Magneten

Die technische Umsetzung dieser Modularität ist noch in der Entwicklung. Nach aktuellem Stand prüft Kia den Einsatz von Magneten, ergänzt durch mechanische Sicherungen wie Pins oder Clips, um die einzelnen Module stabil und sicher am Fahrzeug zu befestigen. Der PV7 dient dabei als Basisplattform, da kleinere Modelle wie der PV5 nach Angaben des Herstellers nicht ausreichend Platz und Stabilität für ein derartiges System bieten. Mit dem PV9, der Ende des Jahrzehnts folgen soll, könnte dieses Prinzip weiter ausgebaut werden.

Hürden bei der Zulassung

Eine besondere Herausforderung besteht bei der Homologation. Da die Zulassungsregularien in den einzelnen Märkten jeweils unterschiedliche Anforderungen an verschiedene Karosserieformen stellen, muss ein formalisiertes Verfahren entwickelt werden, das den flexiblen Tausch von Aufbauten rechtlich ermöglicht. Ohne eine solche Lösung wäre eine breite Markteinführung kaum realisierbar. Kia betont daher, dass die technische Entwicklung Hand in Hand mit regulatorischen Abstimmungen laufen muss.

Markteinführung und Zielmärkte

Die PV-Familie ist vor allem für den koreanischen Heimatmarkt sowie für Europa vorgesehen. Der Kia PV7 ist ein vollelektrischer Transporter, der auf der neuen E-GMP.S-Plattform basiert. Mit einer Länge von 5.270 mm, einer Breite von 2.065 mm und einer Höhe von 2.120 mm bietet er einen großzügigen Innenraum für verschiedene Nutzungskonzepte. Diese Abmessungen gelten für das vorgestellte Konzeptfahrzeug. Die spätere Serienversion könnte auch mit verlängertem Radstand antreten. Damit ist der PV7 eine Größenklasse überhalb dem 4,7 Meter langen PV5 angesiedelt, der als erstes Modell der neuen E-Transporter-Familie ab November in Deutschland bei den Händlern stehen soll. Wie der PV5 gleichzeitig erkennen lässt, ist die futuristische Karosserieform der Konzeptfahrzeuge praktisch identisch in die Serie übernommen worden.

Fazit