Die Premiere wird auf der IAA Mobility im Herbst 2025 erwartet, der Marktstart erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2026. Neben kleineren Änderungen im Exterieur liegt der Schwerpunkt der Überarbeitung klar auf der Technik.
Die EVA2-Basis wird im Rahmen der sogenannten EVA2M-Evolution aufgewertet. Damit erhalten nicht nur der EQS SUV , sondern auch die Limousine sowie die EQE-Derivate ein neues Technikfundament. Wichtiger Bestandteil ist der Wechsel von einem 400- auf ein 800-Volt-System.
Höhere Ladeleistung durch neue Bordnetzarchitektur
Durch den Umstieg auf 800 Volt reduziert sich die Ladezeit spürbar. Künftig sollen Ladevorgänge von 10 auf 80 Prozent in rund 20 Minuten möglich sein. Gleichzeitig steigt die maximale Ladeleistung auf über 320 kW. Für die Leistungselektronik setzt Mercedes erstmals auf Siliziumkarbid-Elemente, die die Wärmeverluste im Betrieb um bis zu fünf Prozent senken sollen. Das wirkt sich positiv auf die Effizienz und die Reichweite aus.
Ergänzend wird die Kühlstrategie angepasst. Anstelle des bisherigen einkreisigen Systems kommt eine neue dreiquellige Wärmepumpe zum Einsatz. Diese nutzt unterschiedliche Temperaturzonen zur effizienteren Temperierung von Batterie, Antrieb und Innenraum.
Neue E-Maschinen und Zweigang-Getriebe
Bei den Antrieben erfolgt ein Wechsel auf den neuen eATS 2.0. Die Elektromotoren werden vollständig im eigenen Haus entwickelt und stammen aus dem Werk Untertürkheim. Der EQS SUV erhält an der Hinterachse ein Zweigang-Getriebe, das für eine verbesserte Spreizung der Übersetzung sorgt. Im unteren Bereich wird dadurch eine feinfühligere Leistungsabgabe ermöglicht, bei höheren Geschwindigkeiten sinkt die Drehzahl.
Die Leistung beträgt in der Version mit Heckantrieb rund 340 PS. Modelle mit Allradantrieb (4-Matic) kommen auf etwa 489 PS.
Größere Reichweite für EQS SUV
Als Energiespeicher dient künftig eine überarbeitete Traktionsbatterie der fünften Generation. Sie basiert auf Zellen mit höherer Energiedichte und bietet im EQS SUV eine nutzbare Kapazität von 118 kWh. In Kombination mit dem neuen Antrieb und der verbesserten Leistungselektronik liegt die Reichweite bei bis zu 900 Kilometern (nach WLTP).
Mercedes verzichtet im Gegensatz zu kompakteren Modellen auf eine LFP-Chemie. Stattdessen bleibt es bei einer Nickel-reichen Zellchemie, die auf hohe Reichweite und Leistungsfähigkeit ausgelegt ist. Die Zellmodule könnten auf sechs statt bisher vier Einheiten erweitert worden sein.
Neues Betriebssystem
Mit dem Facelift führt Mercedes sein neues Betriebssystem MB.OS ein. Die Architektur basiert auf vier zentralen Hochleistungsrechnern, die das bisherige System aus mehreren Einzelsteuergeräten ablösen. Diese Bündelung soll die Rechenleistung steigern und gleichzeitig die Komplexität im Hintergrund reduzieren.
MB.OS ermöglicht eine bessere Integration von Over-the-Air-Updates sowie neue Assistenzsysteme. Auch eine Integration des Level-3-Systems Drive Pilot ist vorgesehen. Dieser erlaubt unter definierten Bedingungen automatisiertes Fahren bis 110 km/h auf Autobahnen.
Neue Frontpartie und Lichtsignatur
Optisch fällt das Facelift dezent aus. Die Prototypen zeigen eine neu gestaltete Frontschürze mit verändertem Lufteinlass. Die Hauptscheinwerfer erhalten eine neue Tagfahrlichtsignatur, die aus zwei sternförmigen Elementen pro Seite besteht. Diese sogenannte "Sternengrafik" ersetzt das bisherige Lichtband und wird künftig zum Markenzeichen kommender Modelle.
Am Grill sind Änderungen in Vorbereitung: Analog zum GLC EQ wird eine beleuchtete Variante angeboten. Ob es zusätzlich eine alternative Ausführung geben wird, bleibt vorerst offen. Änderungen an Karosserieteilen wie Türen oder Kotflügeln sind nicht vorgesehen.
Neue Optionen bei der Ausstattung
Eine sichtbare Neuerung betrifft die Dachpartie: Erstmals wird für den EQS SUV eine Dachreling angeboten. Die serienmäßige Dachform bleibt erhalten, die Reling wird optional ergänzt. Ob es weitere Detailanpassungen wie neue Felgendesigns oder zusätzliche Außenfarben geben wird, ist noch nicht bekannt.
Im Innenraum dürfte sich mit dem MB.OS auch die Anzeige- und Bedienstruktur ändern. Der Hyperscreen bleibt als zentrales Element erhalten, wird jedoch softwareseitig überarbeitet. Neue Individualisierungsoptionen sind denkbar.












