Neuer Mercedes GLB EQ: E-SUV kommt mit CLA-Technik 631 km weit

Neuer Mercedes GLB (2026)
Mehr Platz, mehr Reichweite und MBUX Superscreen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 08.12.2025
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Mercedes präsentiert auf dem fast 2500 m hohen Timmelsjoch den neuen GLB als EQ- sowie Hybrid-Modell. Ab Frühjahr 2026 wird der kompakte SUV auf dem Markt sein und dabei geräumiger und technisch umfassend erneuert. Zum Verkaufsstart stehen zwei batterieelektrische Varianten bereit, später folgen ein Einstiegsmodell sowie die Hybridversionen.

Bevor wir in den neuen GLB einsteigen, heizt der sich schon mal vor. Ja, Mercedes hat die Heiz- und Klimafunktionen überarbeitet. Eine neue Wärmepumpe nutzt mehrere Energiequellen gleichzeitig und soll sowohl Komfort als auch Reichweite verbessern. Bei −15 Grad Celsius am Timmelsjoch ist die Frontscheibe nach rund 15 Minuten enteist. Außerdem startet der Heizvorgang automatisch, sobald der Autor ins Fahrzeug steigt.

Platzangebot: Fünf oder sieben Sitze, deutlich mehr Raum

Fahren dürfen wir den neuen GLB noch nicht: Darum gibt’s jetzt die wichtigsten Zahlen zur zweiten Generation des GLB. Diese wächst um rund fünf Zentimeter auf 4,73 m in der Länge, dazu leicht in der Breite, schrumpft leicht in der Höhe. Der wichtigste Größenzuwachs ergibt sich jedoch beim Radstand mit 2,86 m. Der schafft nicht nur mehr Platz im Innenraum, sondern auch für einen 85-Kilowattstunden-Akku zwischen den Achsen.

Optisch bleibt der GLB ein kantiger SUV mit leicht Offroadiger Anmutung und einer der wenigen kompakten SUV, die optional mit sieben Sitzen erhältlich sind. Die dritte Reihe bietet nun Platz für Menschen bis 1,75 Meter Körpergröße – zumindest stößt der Autor bei der Sitzprobe nicht mit dem Kopf an. Der Zugang fällt hier etwas leichter, durch einen längeren Verstellweg der Easy-Entry-Funktion und größere hintere Türöffnungen.

Auch im Fond legt das Modell an Komfort zu: Weder die Knie noch der Kopf drohen, irgendwo anzustoßen. Die Aussicht genießt man durch ein optionales Panoramaglasdach mit umschaltbarer Transparenz und beleuchtetem Sternenmuster. Der Stauraum des GLB wächst ebenfalls: Der Frunk fasst nun 107 Liter. Der hintere Kofferraum hat je nach Konfiguration 540 bis 480 Liter Volumen.

Die dreiteilige Rückbank lässt sich ebenso wie die zweiteilige dritte Sitzreihe nach vorn umlegen. Allerdings entsteht dabei kein ebener Ladeboden, sondern eine ansteigende Ebene. Platz gibt es dennoch reichlich, mit umgeklappten Sitzen sind es bis zu 1.715 Liter. Bei aufgestellten Sitzen bleibt hinter der dritten Reihe aber nur noch ein kleiner Laderaum. Eine in Längsrichtung verschiebbare Rückbank ist für den Fünfsitzer optional erhältlich und beim Siebensitzer serienmäßig. Und wem der Platz nicht reicht, der kann bis zu zwei Tonnen anhängen – für ein elektrisches Kompakt-SUV ein hoher Wert.

Mercedes GLB 2026
Mercedes

MBUX Superscreen, Wippe und Walze

Da sich der GLB die MMA-Architektur mit dem CLA teilt, gibt es innen wenig Überraschungen. Optional strecken sich drei Displays – der sogenannte MBUX Superscreen – über die gesamte Cockpit-Breite. Diese beinhalten Google-Maps- Navigation und clevere Sprach-KI-Unterstützung. Mit der vierten Generation des MBUX-Systems führt Mercedes eine tiefe Integration von KI-Tools ein: Der virtuelle Assistent greift auf Technologien von Microsoft (ChatGPT, Bing) und Google (Gemini, Maps) zurück und soll komplexe Dialoge führen sowie personalisierte Hilfe leisten. Apps lassen sich individualisieren, Ordner anlegen und per Wischgesten bedienen – ähnlich wie auf Smartphones.

Statt reiner Touch-Tasten auf dem Lenkrad erleichtern eine Walze für die Lautstärke und eine Wippe für die Regulierung des Tempomaten die Bedienung erheblich. Leider spart sich Mercedes beim GLB aber wie beim CLA die Rekuperations-Paddles beziehungsweise Schaltwippen beim Hybrid. Insgesamt mutet der GLB innen hochwertig an, auch wenn ab Hüfthöhe viel Kunststoff zum Einsatz kommt. Eine breite und hohe Mittelkonsole separiert Fahrer und Beifahrer. Unter der Armauflage bietet die durchbrochene Struktur ein großes Staufach.

Mercedes GLB 2026
Mercedes

320 kW Ladeleistung und über 600 km Reichweite

Zum Marktstart stehen zwei Stromer zur Wahl: der GLB 250+ mit 200 kW starkem Heckmotor und der GLB 350 4MATIC mit 260 kW Systemleistung dank zwei E-Motoren. Beide Modelle nutzen eine 85-kWh-Batterie und die vom CLA bekannte 800-Volt-Architektur. Die Reichweite des GLB 250+ liegt bei bis zu 631 Kilometern (WLTP). An Schnellladesäulen lassen sich innerhalb von zehn Minuten bis zu 260 Kilometer nachladen. Ein Zwei-Gang-Getriebe soll wie schon beim CLA EQ Beschleunigung und Effizienz gleichermaßen verbessern. Später erweitert Mercedes die Baureihe um weitere E-Varianten sowie um Hybridmodelle mit 48-Volt-Technik. Deren 1,5-Liter-Turbomotor leistet bis zu 190 kW und wird mit Frontantrieb und Allradantrieb erhältlich sein. Ein 22-kW-Elektromotor sitzt hier im Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe und ermöglicht kurzzeitig elektrisches Fahren.

Sicherheit und Assistenzsysteme: erweiterte Sensorik, neue Funktionen

Alle Modelle verfügen serienmäßig über umfangreiche Sensoren – darunter acht Kameras, fünf Radarsensoren und zwölf Ultraschallsensoren. Die Assistenzsysteme laufen nun unter dem Namen MB.Drive. Je nach Ausstattung stehen unter anderem Abstands- und Lenkassistent (Level 2), Spurwechsel-Assistent, erweiterte Parkfunktionen inklusive diagonalem Einparken und optional zusätzliche Kameras für erweiterte Assistenzfunktionen im Stadtverkehr zur Verfügung. Neu in der GLB-Baureihe sind zudem ein serienmäßiger Mittenairbag und Knieairbags. Eine optionale "transparente Motorhaube" zeigt per Kameratechnik den Untergrund unter dem Fahrzeug an.

Marktstart, Preise und Leasing

Der Verkaufsstart beginnt am 8. Dezember 2025 in Deutschland. Die Preise für den GLB 250+ starten ab 59.048 Euro. Der GLB 350 4MATIC ist ab 62.178 Euro zu haben. Privatkunden können den GLB 250+ ab einer Leasingrate von 305 Euro pro Monat konfigurieren.

Fazit