Na, wo findet denn Ihre nächste Geburtstagsparty statt? MAN hätte da einen Vorschlag: Der Nutzfahrzeughersteller hat einen Linienbus zu einer fahrenden Disco umgebaut – inklusive Zapfanlage, DJ-Pult und fettem Hifi-Sound.
Na, wo findet denn Ihre nächste Geburtstagsparty statt? MAN hätte da einen Vorschlag: Der Nutzfahrzeughersteller hat einen Linienbus zu einer fahrenden Disco umgebaut – inklusive Zapfanlage, DJ-Pult und fettem Hifi-Sound.
Auf den ersten Blick wirkt der MAN Lion's City GL ganz normal, so als würde er gleich in den Busbahnhof einbiegen und seine Passagiere ordnungsgemäß an der Haltestelle abliefern. Wären da nicht die gelben Schilder an Front und Seite, auf in denen in knallpinken Lettern „Discobus“ geschrieben steht. Sie lassen erahnen, dass in dem Gelenkbus keineswegs abgewetzte Sitzreihen mit geschmacklosen Stoffmustern stecken. Stattdessen finden sich stylische graue Lounge-Couches mit integrierter bunter Ambientebeleuchtung, die farblich perfekt zu der Lichtinstallation an der Decke passen. Im Party-Fachjargon heißt das „LED-Pixelstripe-Technologie“.
Für wohl temperierte Getränke sorgen drei Kühlschränke, die nahe des Tresens montiert sind. Ebenfalls mit an Bord ist eine Bierzapfanlage inklusive Bierfasskühler – und wer sich jetzt Sorgen um die Standhaftigkeit der Bierkrüge während der Fahrt macht, der sei beruhigt: Denn damit die Drinks auch während der Fahrt sicher abgestellt werden können, befinden sich magnetische Gläserhalterungen im Lounge-Bereich. Auch sonst ließen die Party-Tüftler kaum einen Vergnügungswunsch unberücksichtigt: Am obligatorischen DJ-Pult ist eine „High-End Soundlage“ mit eingelassenen Lautsprechern, Subwoofern und abnehmbaren Außenlautsprechern angeschlossen, will heißen: Fünf mal 700 Watt Lautsprecherleistung, die von Akustikern speziell für diesen Bus entwickelt wurde.
Sie soll für den richtigen Sound sorgen, damit die Party-Crew auf der geräumigen Tanzfläche ordentlich abgeht. Damit auch die Außenwelt etwas von der Party mitbekommt, ist der Bus nicht nur mit WLAN ausgestattet, sondern sogar mit einem speziellen Social-Media-Monitor inklusive Fisheye-Kamera. Damit lassen sich lustige oder vielleicht auch peinliche Schnappschüsse gleich direkt bei Snapchat, Instagram und Co. hochladen. Haben die Feiernden dann einen passenden Platz zum Rasten gefunden, können sie eine ausfahrbare Markise nutzen, um im Außenbereich bei sämtlichen Wetterverhältnissen Luft zu schnappen. Und falls der eine oder andere Partygast während der Fahrt dann doch mal schlappmacht, soll sich auch ein WC mit hochwertiger Ausstattung an Bord befinden.
Damit es nicht zu einem unerwarteten Blackout kommt, haben die Techniker im Heck des Busses zwei 5 kW starke Ladewechselrichter verbaut, welche die Energie für die Licht- und Soundanlage liefern. Weitere Unterstützung spenden zwei Lithium-Ionen-Batterien sowie ein Batteriemanagementsystem. Der 18,75 Meter lange Discobus soll Platz für 45 Gäste bieten und wird von einem 310 PS starken Dieselmotor angetrieben, der immerhin die Euro-6-Norm erfüllt. Damit dürften sich zumindest noch vorläufig die Partymeilen in den Stadtzentren ansteuern lassen. Der Umbau des Gelenkbusses hat etwa 300.000 Euro gekostet.
Doch für eine ausgelassene Party auf Rädern im Discobus, wird man sich derzeit sowieso erstmal nach Luxemburg begeben müssen. Denn dorthin hat ihn der Auftraggeber dieses exotischen Umbaus, die Sales-Lentz Group, beordert. Das luxemburgische Unternehmen will ihn künftig nach Angaben von MAN bei Events und Partys im Business-, aber auch im Privatbereich einsetzen.
Wenn seine Partygäste genügend Hashtags vom Discobus im Internet verteilen, füllen sich vielleicht schon bald die Auftragsbücher des MAN Bus Modification Centers. Denn eines steht fest: Der Lion’s City GL Discobus scheint etwas für echte Partylöwen zu sein.